Riesenblinker auf Wasser klatschen

Plexor
Hallo Wallerfreaks,
ich bin neu hier und auch ein Neuling beim Thema Wallerangeln. Ich bin seit Jahren begeisterter Spinnfischer und habe mir neulich einen fetten Riesenblinker zugelegt. Im Internet steht nun zu lesen das man die Teile im hohen Bogen auswerfen soll und sie dann abbremsen soll um einen möglichst lautem Aufklatscher zu erzeugen. Dies solle man 40 mal wiederhohlen, der Wels reagiert auf das laute Aufschlagen.
Habe es versucht, es funktioniert zuminest soweit das es einen lauten Knall gibt! Es hat keiner gebissen, aber ich habe es auch "nur" 3h getestet. Meine Frage nun: Wer hat positive Erfahrungen mit dieser Methode und bringt es wirklich etwas den Köder 40 mal auf die gleiche Stelle zu werfen?
Augenzwinkern
Grüße Andreas
Metallass
Willkommen Andreas
Also ich hab das Spinnfischen auf Waller mit grossen Blinkern am
Rhein schon ausgiebig getestet: Zeitweisse 6 Stunden am
Tag. Jede Stelle 40 Mal angeworfen, hat schön geklatscht.
Ergebnis: Hab jetzt Arme wie Popeye lol Meine Spinnrolle
ist am *piep*, muss ich in Garantie reparieren lassen.
Fänge: Nur ein 99er Hechtle hab ich erwischt....
Bei uns hört und sieht man die Waller nie rauben, vielleicht ist das
das Voraussetztung, um mit der Spinnrute zu fischen?
Ich war häufig nur mit der Spinnrute unterwegs, in Zukunft werd
ich nur nebenbei Spinnfischen und andere Ruten im Wasser haben.
Weil mir der "Schneider" langsam zum Allerwertesten raushängt.. Augenzwinkern
Bin gespannt, was die andern Leute so schreiben.....

Gruss Robert
Jan G.
Willkommen Plexor,

in der Theorie hört sich alles immer ganz plausibel an..... Aber Theorie und Praxis unterscheiden sich.

Welsspinnfischen in Deutschland ist "Knochenarbeit". Wichtig ist vor allem die Wahl des richtigen Angelplatzes. Sprich: Dort wo die Welse jagen.

Hotspots sind Buhnenfelder (die müssen nicht immer so tief sein....), Altarme (da stehen die Welse gerne unter Büschen, Wurzeln und Hecken), Strömungskanten ober- und unterhalb von Schleusen/Stauwehren/Kraftwerken. Auch Hafenausfahrten sind zeitweise Spots. Und - Bereiche um Brücken.

Die besten Chancen hast du, wenn die Waller aktiv sind. Oft ist das erst in der Dunkelheit der Fall. Aber auch tagsüber lohnt ein Versuch (besondersan Sommertagen).

Ideal ist es natürlich, wenn du einen Wels beim Rauben siehst - ist leider selten an deutschen Gewässern. Das "Glück" hatte ich kürzlich wieder beim Rapfenangeln (hatte meine Wallerspinnrute leider nicht dabei.... oh man ). War ein Kanalauslauf an der Mosel - es gab einen Schlag 3 Meter vom Ufer entfernt an der Oberfläche, als ob jemand ins Wasser gesprungen wäre.....

Was ich sagen möchte, die Platzwahl ist viel wichtiger als irgendwelche Köder. Es nützt nicht einfach an einem X-beliebigen Platz den Köder 40x auf die gleiche Stelle zu werfen. Die meisten meiner Spinnwaller haben bei den ersten 5 Würfen gebissen. Aber mit der 40x Taktik kann man die Welse natürlich über eine größere Distanz locken.

Fängig sind Effzettblinker (meiner Meinung nach der Blinker mit dem besten Lauf!), Gummifische von 16cm aufwärts, Großtwister und Wobbler. Übermäßig groß müssen/sollen die Köder gar nicht sein. Die machen das angeln furchtbar anstrengend und weite Würfe, wie sie oft nötig sind, sind nicht mehr möglich. Auch 45 Gramm Blinker und 16cm Gummifische klatschen ausreichend auf um Welse aufmerksam zu machen.

Bei Blinkern und Wobblern musst du auf stabile Haken und Sprengringe achten. Diese müssen in der Regel getauscht werden.

Lass dein Auge fischen!!! Dann wirst du fangen!!! Und Einsatz wird belohnt..... du darfst nicht bei den ersten Versuchen schon mit nem Fisch rechnen.... Welse sind halt keine Barsche. Augenzwinkern

@ Metallass - was du schreibst ist absolut richtig! Zu große Köder gehen voll auf das Gerät und die eigenen Knochen. Gell, macht damit echt keinen Spaß auf Dauer?! Und - Wunder vollbringen die auch nicht.

Wie du sagst - am effektivsten ist es, die Welse aktiv zu erwischen..... Daumen hoch
xxmichelxx
Willkommen
muss mich da jan voll und ganz anschließen!!
wenn ich daran denke wieviele stunden ich dieses jaht bei uns am neckar unterhalb der wehrstufe mit der spinnrute unterwegs war bis dann endlich der biß kam.....also so ein fisch ist dann richtig hart erarbeitet!!!
ich bevorzug eigentlich auch die effzett nehm diese auch bei bedarf doppelt - hab mir jetz mal welche von zebco in 85 gr zugelegt mit denen ich auch sehr zufrieden bin - das hohe gewicht nehm ich eigentlich nur wenn ich unterhalb der wehrstufe fisch um weit zu werfen.
auf der freien strecke wenn ich nicht so weit werfen muss geh ich selten über 60 gr.
mit dem aufklatschen ist auf jeden fall was dran meine ganzen bisse beim blinkern kamen alle auf den ersten 10 metern nach dem aufschlag.

gruß xxmichelxx
waller- kalle
Willkommen

bereits vor über 12 Jahren war ich damals noch der einzigste der mit Metallöffelblinker an den Neckarstaustufen auf Waller geblinkert habe.

Schon damals stellte sich heraus, dass die größen von 28 - 45 g die fängigsten waren. Extrem Wurfgewichte machen eigentlich keinen Sinn und erschweren dem Angler nur unnötig das fischen. Sie fangen mit Sicherheit keinen "Deut" besser als kleinere.

Allerdings ist es an einigen Neckarschleusen unbedingt nötig bis zu 100 Meter weit werfen zu können, nur dann machen Blinker bis etwa 90 g Sinn.

Schon damals fischte ich mit der "Aufplatschmethode" und die Bisse kommen fast ausschließlich nach dem Aufprall, während des Bügel umlegens, oder auf den ersten paar Kurbelumdrehungen.

Wenn man nicht so weit Werfen muss sind dünnere Löffel, die man in der Rheinströmung sehr langsam führen kann, klar im Vorteil, da sie auf der ganzen Strecke des Einkurbelns fängig sind.
Jan G.
Zitat:
Original von waller- kalle
Schon damals stellte sich heraus, dass die größen von 28 - 45 g die fängigsten waren. Extrem Wurfgewichte machen eigentlich keinen Sinn und erschweren dem Angler nur unnötig das fischen. Sie fangen mit Sicherheit keinen "Deut" besser als kleinere.

Allerdings ist es an einigen Neckarschleusen unbedingt nötig bis zu 100 Meter weit werfen zu können, nur dann machen Blinker bis etwa 90 g Sinn.

Schon damals fischte ich mit der "Aufplatschmethode" und die Bisse kommen fast ausschließlich nach dem Aufprall, während des Bügel umlegens, oder auf den ersten paar Kurbelumdrehungen.

Wenn man nicht so weit Werfen muss sind dünnere Löffel, die man in der Rheinströmung sehr langsam führen kann, klar im Vorteil, da sie auf der ganzen Strecke des Einkurbelns fängig sind.


Kalle, meine erfahrungen decken sich zu 100% mit deinen!! Daumen hoch
Heimo
Hallo Andreas

@ Jan + Kalle Daumen hoch genau so.

Nur noch, 40 Würfe an die selbe Stelle und vielleicht noch irgendwo ins Grüne ist absolut die beste Möglichkeit ein Gewässer zu verblinkern, bis auf Kunstköder überhaupt nichts mehr geht.
Ich mache max. 9 Würfe an die selbe Stelle, die vorher wohlüberlegt wurde, wobei ich je 3x den Köder hoch, im Mittelwasser und dann Grundnah führe. Die meisten Bisse kommen beim 2-3 Wurf. Geht nichts gehe ich weiter zur nächsten Stelle und nach Stunden beim Heimweg probier ich es noch einmal, vielleicht ist er ja dann einer aktiv was man in meinen Revieren ganz selten sieht. Doch viel mehr wie 20-30 Welse im Jahr werdens wohl nicht werden das gibt sehr oft Schneidertage.
Ulf
Applaus Applaus ... wohl dem, der in einem Revier angeln kann, dass er auf 20 - 30 Welse kommt!

Ich denk, so schnell verblinkert man da nichts.
Selbst im Forellenrevier, wo man beobachten kann, dass beim ersten Wurf gleich mehrere auf den Köder schießen, beim Zweiten vielleicht nur noch 3 sich bissl bewegen und schon beim Dritten gar keine sich mehr rührt, kann es Stellen und Tage geben, wo ein Wurf auch über den 40sten hinaus noch eine gute Forelle bringt.
Beim Zanderfischen mit Gummi, konnte ich Gleiches erleben....
wallerfred
Willkommen
Auch soll man den Waller direkt auf den Kopf werfen,ein überwerfen u. drüberziehn bringt keine richtigen Attacken Augenzwinkern bis bald
Jan G.
Zitat:
Original von wallerfred
Auch soll man den Waller direkt auf den Kopf werfen,ein überwerfen u. drüberziehn bringt keine richtigen Attacken


Das kann ich nicht bestätigen. Hatte schon Nachläufer bis vor die Füße und häufig Bisse mittendrin. Also nicht direkt nach dem Wurf.
Heimo
Willkommen

In meinen Revieren kann ich es an einer Hand aufzählen wo ich Waller direkt auf Sicht angeworfen habe und nur einmal habe ich einen gehakt, der Blinker hat aus meiner Sicht knapp neben ihm aber näher beim Schwanz eingeschlagen die Drehung von dem Fisch war so Blitzartig das ich fast den Anschlag verpasst hätte.
Bei direkten Würfen auf den Fisch oder wenn er überworfen wurde reagierten sie mit Flucht.
Jan G.
Willkommen

Heimo,

Prost Daumen hoch

Manche Gerüchte und Halbwahrheiten werden halt oft von absoluten "Praktikern" verbreitet - damit sie ihre Köder besser an den Mann bringen....

"Mit dem XX Köder direkt anwerfen und klatschen lassen, dann kommt in 90% der Fälle der Biss....." Ja klar..... Augenzwinkern

Ist immer schön von anderen erfahrenen Anglern zu hören, dass sich die Erkenntnisse weitestgehend decken! Daumen hoch
wallerfred
Willkommen
Danke für die Info Daumen hoch Da ich mich sehr interessiere für das Spinnfischen auf Waller,lese ich viel darüber,da hab ich das mit dem direkten Anwerfen an den Kopf aufgeschnappt,es wurde in Spanien praktiziert von Uli Beyer u. Bavarien Guiding.Ich selber habe leider das Spinnfischen noch nie so richtig praktizieren können,will mich aber verstärkt damit befassen,deshalb schau ich mal was ich alles so in Theorie sammeln kann ,werd es dann in die Praxis umsetzten, alles mal probieren,dann kann ich mir selber ein Bild darüber machen. Wie ihr ja schon geschrieben habt werden viele Gerüchte u. Halbwahrheiten in Umlauf gebracht,deshalb verlass ich mich grundsätzlich nur auf meine Erfahrungen großes Grinsen Lukas van der Geest wollte mir das so richtig zeigen mit dem Spinnfischen,leider ist er ausgewandert Augenzwinkern bis bald
Jan G.
Zitat:
Original von wallerfred deshalb verlass ich mich grundsätzlich nur auf meine Erfahrungen


Damit fährt man (oft) am besten. Daumen hoch
Ulf
daswar wohl nichts! Augenzwinkern keine Ahnung keine Ahnung
Ulf
Zitat:
Original von Räuber-Jan
"Mit dem XX Köder direkt anwerfen und klatschen lassen, dann kommt in 90% der Fälle der Biss....." Ja klar..... Augenzwinkern

Ist immer schön von anderen erfahrenen Anglern zu hören, dass sich die Erkenntnisse weitestgehend decken! Daumen hoch


Beim Spinnangeln auf Waller kann ich nun gar nicht mitreden, hab beim "Spinnen" noch nicht einen gefangen.
Aber vielleicht ist es ähnlich wie bei den Forellen, da war und bin ich ja viel unterwegs.
Auch da läßt sich beobachten, dass es einen Bereich um die Forelle herum geben muß, wo sie gar nicht mehr anders kann als sofort auf Spinner, Wobler usw. drauf zu gehen.
Habe es schon sehr oft erlebt, da hat der Spinner das Wasser fast noch gar nicht berührt hat, da knallt sie schon drauf und man verfällt in Hektik um Rolle zu und Schnur straff zu bekommen um den Fisch nicht zu verlieren. Leider schon oft passiert und meist mit Kapitalen. Na ja, sagen wir mal Kapitaleren. ;-)
Nicht schlüssig ist mir aber dabei, ob es sich dann aber immer um den Versuch der Nahrungsaufnahme geht oder ob es nicht einfach Revirverhalten ist und sie den "Eindringling" vertreiben will.
Wir alle kennen das, denke ich, von anderen Tierarten, die sowie sie erschreckt werden sofort zum Angriff übergehen.
Erscheint mir hier als logischste Erklärung, weil in diesen Sekundenbruchteilen wird der Fisch den Köder kaum als "fressbares Objekt" identifiziert haben.
Und je nach Bestandsdichte, wird man dann wohl mehr oder weniger solche Bisse haben, wo direkt nach dem Anwerfen der Biss erfolgt.
Jan G.
Willkommen Ulf,

nicht missverstehen!!!

Wenn man den Unterstand eines Wallers anwirft ist das schon korrekt, dass der Wels häufig schon im Absinken des Gummifisches oder bei den ersten beiden Kurbeldrehungen zuschnappt.

Ich hab mein Problem mit dem "auf den Kopf werfen" (auf Sicht). Da habe ich, wie Heimo, schon genau das Gegenteil erlebt...... sprich: Der Wels ist "getürmt".

Ansonsten ist es tatsächlich wie du sagst - auch die Waller schnappen recht oft direkt zu. Aber mindestens genauso häufig folgen sie auch dem Köder und hauen erst dann rein. Kann man nicht verallgemeinern.

PS: Ist halt nicht immer so ganz einfach, Verschiedenes hier plausibel zu erklären....
Ulf
Hi Jan,

da ist nichts "missverstanden"!!!!!
Kenne das andersherun natürlich ebendort genauso!
Triffst du den falschen Punkt, ist die Forelle weg, so schnell kannst gar nicht gucken und meist die Eine oder Andere die im Umfeld steht, gleich vorgewarnt, so dass nichts an dieser Stelle mehr beist.
Wollt nur sagen, geben tuts das, aber ne Regel, oder dass es immer geht läßt sich sicherlich nicht aufstellen.
Jan G.
Zitat:
Original von Ulf
Wollt nur sagen, geben tuts das, aber ne Regel, oder dass es immer geht läßt sich sicherlich nicht aufstellen.


Jau - genau so ist es! Daumen hoch
Plexor
@ all:
Viele herzlichen Dank für eure Antworten, bin echt begeistert wie viele sehr kompetente Antworten gegeben wurden. cool

Ich hatte einen Woche Urlaub und habe meinen stolz erworbenen Riesenblinker einige Male klatschen lassen- bisher nix aber ich werde es weiter versuchen. der Lack ist zumindestens schon zur Hälfte abgeplatzt!!! Ich werfeden immer mit meiner Jerkausrüstung, da lacht die Multi wenn sie mal nur 75g werfen soll.

Freue mich weiter über eure Erfahrungen.
Grüße Andreas