
All,
tja, das ist so eine Sache... Nach 25 Jahren intensivem Fischen auf die Räuber unserer heimischen Gewässer - Hecht, Zander, Aal und Barsch - hat mich ein Freund mit nach Italien genommen zum Wallerfischen. Ich konnte schon im zarten Alter von 12 Jahren einen Waller von 75 cm überlisten, allerdings war dies nur ein Beifang beim Aalfischen.
2005 ging´s dann das erste Mal an den Po. Überwältigt von Natur und Fischreichtum wäre diese Woche, die durch stark fallende Wassertemperatur und kaltes Wetter Alles andere als optimal war, Erlebnis genug gewesen. Selbst wenn ich geblankt hätte, wäre ich infiziert gewesen mit dem "Waller-Virus". Jedoch brachte mir diese Woche auch einen Fisch (einen Youngster mit 1,20 m) und ich konnte einige spannende Wels-Drills miterleben.
Im selben Jahr im Herbst war ich dann wieder im gelobten Land und wurde u.a. mit 1,70 beschenkt - da konnte ich das erste Mal so richtig die Kraft dieser Fische im Drill geniessen - ein einzigartiger Adrenalin-Kick!!!
Heute, über mehr als 30 Waller später, einige davon über 2 m, gibt es für mich (zumindest beim Angeln) dzt. keine Steigerung. Oft überlege ich mir, ob mich "Big Game" mit einem Blue Marlin die Wallerdrills vergessen lassen würde...

Ich denke nicht... Aber für´s "Big Game" fehlt mir das nötige Kleingeld... aber irgendwann... wer weiß???
Zurück zu unseren Freunden: Der Waller ist nicht nur unserer größter, heimischer Fisch, sondern er ist auch, was die Methodik und Montagen angeht, der am weitaus interessanteste Fisch. Durch seine Fressgewohnheiten und seine Eigenschaft als Allesfresser (vom gewöhnlichen Tauwurm über Boilies/Pellets bis hin zu 10-pfündigen Karpfen) gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, ihm nach zu stellen. Die Legenden und Geschichten, die man sich über diesen Fisch erzählt sowie sein unvergleichbares Aussehen machen Ihn interessanter (für mich) als jeden anderen Fisch.
Ich zähle mich eigentlich auch zu den Allroundern, speziell Kaprfenfischen betreibe ich im In- und Ausland sehr gerne. Doch wenn ich die Wahl habe, wird dem Wels nachgestellt. Natürlich ist bei mir auch der Tackle-Wahn ausgebrochen und wenn man mein Tackle so betrachtet, weiss man sofort, was mein Zielfisch Nr.1 ist. Aber das hat auch seine Berechtigung: Beim Wallerfischen trennt sich beim Tackle die Spreu vom Weizen: Die Kette ist nur so stark, wie das schwächste Glied in der Kette. Unter diesem Aspekt, ist bei Wallertackle Sparen fehl am Platz. Fast jeder (auch ich) musste schon einen Ruten- oder Schnurbruch bzw. einen aufgebogenen Haken erleben, um seine Meinung zu ändern...
Umso unglaublicher ist es immer wieder für mich, wenn ich Angler treffe, die berichten, dass sie Wels-Angeln wohl mal ausprobiert und sogar gefangen haben, jedoch andere Fische sie nach wie vor mehr interessieren. Aber das ist auch gut so - Welsangeln wird meiner Beobachtung nach immer populärer - nicht zu Letzt durch die Fangmeldungen der letzten Jahre, die in der heurigen Saison bestimmt ihren bisherigen Höhepunkt erreicht haben: Man liest und hört von heimischen "Biestern" über 2,30 und am Po und Zuflüssen geht´s ja heuer sowieso rund. Ein Rekord jagt den Anderen. Das liest man sogar in der Boulevard-Presse. Da ist es klar, dass vieler Angler Interesse geweckt wird...
Abschliessend kann ich nur noch sagen: Das Ausbringen der Montagen, so ein körperlich, anstrengender Welsdrill, das Geräusch der Carpsounder oder der Glöckchen in der Nacht... DAS HAT SCHON WAS!!! Ich möchte es auf keinen Fall mehr missen...
Gute n8,
Wallerpaule