Skipper
Mal ehrlich, alle Antworten auf einen Nenner: nie allein auf Wallis.
So niedlich se sein können, aber unberechenbar…
Danke an meine Spezis, die sich im Schlick und Schlamm rumwuhlten um den Kerle schonungsvoll raus zu bringen.
Was ich ihnen mit dem selben Einsatz abgegolten habe!
Roland
Hi Markus,
super Thema
Im Grunde wurden alle Pro und Contras bereits angeführt. Ich selber sehe das Risiko eines Solo Trips nicht unbedingt bei den mitunter gewaltigen Wallern die ins Boot müssen. Ein Adrenalinschub vermag schier Unmögliches und mit etwas Glück und Erfahrung klappt auch alles andere rund ums Boot.
Die wahren Gefahren lauern oder überraschen Dich in Form von Dunkelheit, Strömungsverhältnissen, Hochwasser, Treibgut, Schubverbänden, Wetter und vor allem den unvorhergesehenen Ereignissen. Es wurde ja bereits angesprochen, ein Anker der sich Nachts löst kann das Ende bedeuten. Ein Baumstamm der über die Ankerleine schiebt versenkt auch ein größeres Boot noch bevor Du aus dem Schlafsack kommst !!
Ich habe einige Nächte alleine auf dem Boot verbracht, abgesehen davon das es langweilig war, wirklich entspannend war keine einzige Sekunde während der Dunkelheit. Alle Sinne stehen bei mir dann auf ACHTUNG pass auf, Du bist alleine.
Armin hat einen weiteren Punkt aufgeführt, geile Bilder oder Filmsequenzen beim Drill wird es nicht geben und das was danach rauskommen kann sehen wir teilweise bei den aktuellen Bilder Rätseln.
Auch für mich ist ein Camp im Hintergrund und ein vollgeladenes Akku im Handy mit der nötigen Nummern oberstes Gebot. Es würde es mir sehr fehlen, ....dieses Gefühl wo neidlos die Freude geteilt wird, wenn irgendwo ein kleines Glöckchen bimmelnd an der Rutenspitze "zum Mittelpunkt des Universums" wird.
Capitano
Servus Roland,
das Problem mit den Fotos kenne ich nur zu gut, da ich auch sehr oft alleine unterwegs bin.
Das allergrösste Problem ist meiner Meinung nicht wie ich einen grossen Waller alleine in das Boot bekomme, sondern wie ich ihn wieder ins Wasser bekomme.
Ulf
... bin noch nie in dieser Situation gewesen, könnte mir aber vorstellen, dass es genau dann besser ist den Walli an Land zu bringen als ins Boot!
Ist aber genau so! Hatte mit Barbara beim Event sogar zu zweit Probleme Ihren Walli unbeschadet aus dem Boot wieder ins Wasser zu bekommen ...!
Mike
Habe mich einmal alleine zu einer Po-Tour aufgemacht und bin zu einem Camp gefahren. Es war unproblematischer als ich dachte, da aufgrund des Niedrigwassers im Sommer die Berufschifffahrt eingestellt war.
Ebenfalls waren genügend nette Leute vor Ort, denen ich mich auch 3x von 7x angeschlossen hatte. Da diese Leute aber stoisch trotz nichtfangens immer mit derselben Methode und an der selben Stelle fischten, habe ich schnell viele eigene Dinge versucht und konnte wenigestens noch einen Fangen und einen Riesen dranbekommen.
Vorteil alleine:
Absoluter Egoismus möglich, kannst alles versuchen und hast genügend Platz, um im Boot auch mal zu schlafen. Bist absolut frei mit der An- und Abfahrt, des wo, wie und wann. Kannst Stellen befischen, die aus Platzgründen nicht zu zweit beangelbar sind.
Nachteil alleine:
Ausbringen von Montagen wird viel schwieriger, erst recht bei Strömung. Es ist gefährlicher in einem Land, wo du die Sprache nicht beherrscht und dort bist, wo eh nur wenige Menschen sind.
Wir hilft dir beim Unfall, Infarkt oder sonstigem, wenn du noch nicht mal exakt am Telefon beschreiben kannst, wo du bist. Z.B. bin im Waldstück hinter der dritten Sandbank unterhalb der Brücke in eine Schlagfalle getreten, die mir den Fuß zertrümmert hat. Viel Spaß in einer fremden Sprache.
Für jede Kleinigkeit, Proviant holen, Duschen, .... hast du keinen, der aufs Gerödel aufpasst, so dass du alles einpacken kannst.
Das Schlimmste, du hast keinen, der sich mit dir über deine Fänge freut, mit dem du quatschen kannst und dich putscht, wenn eine Durststrecke kommt, weil du dir den Arsch abfrierst.
Fazit für mich:
Ich würde immer ein Tour im Team, idealerweise zu zweit mit einem absolut zuverlässigen Partner bevorzugen. Soll aber kein Grund sein, zu Hause zu bleiben, nur weil der Partner nicht kann oder will. Und eine Singletour ist immer noch besser als mit einem Jammerlappen oder einen unzuverlässigen Typen, der nach einigen Tagen ohne Fisch lieber in der Kneipe rumsitzt und nach Hause will oder die Tour zwei Tage vor der Abreise aus "wichtigen" Gründen absagt.
heavytoolz
mike, das trifft den nagel zu 100% auf den kopf, klasse beitrag
ich plane aus all diesen gründen gerade meine winterarbeit: steuerstand und eventuell e-starter für die donauprinzessin, verlängerung der bowden für den bugmotor damit er vom steuerstand bedienbar ist, huckepacksystem für die kleine allroundmarin auster, und irgendeine optimierte ankerlösung.
aber vielleicht kann ich ja bald den nachwuchs als teamkameradin einschulen..
heavytoolz
automatikweste und not-aus-reissleine sind natürlich auch ein thema wenn man alleine ist, denn retten muss man sich selbst und dass man ins wasser fallen kann glaubt man erst wenn man drin liegt..
ich hab die hosen voll genug um beim fahren beides zu verwenden. die wellen vom twin city linern und zwei raketas in kurzer abfolge und heftiger gegenwind haben mir bereits gezeigt dass ich am fluss nicht herr sondern geduldeter gast bin..
sicherheit geht vor
Wallermade

Markus,
ich kann nur sagen mir wär es am po alleine viel zu gefährlich, viel zu langweilig und viel zu stressig (z.B. Steinmontage auslegen: aufs echo, auf Bezugspunkte schaun, Motorsteuern und Stein setzen ohne dass es die Ganze Rute mit ins Wasser zieht).
Dazu muss ich sagen, dass ich dieses Jahr erst das zweite mal unten war.
Die Leute die alleine runterfahren unterscheiden sich vor allem in einem Punkt von dir und mir:
Erfahrung
Sie wissen wie man sich richtig verhält, kennen das Gewässer schon eine Weile und haben Rutine.
Apropo, keine Schubverbände im Hochsommer: Vergiss es, war dieses Jahr wieder anfang August unten: Niedrigwasser, und wir hatten in 7 Tagen 5 Begegnungen mit Schubverbänden. Einmal wären wir fast abgesoffen, obwohl wir nur 5 Meter vom Ufer entfernt geankert haben und das Schiff in 30 bis 40 Meter Entfernung an uns vorbei fuhr!! Die Wellen die so ein Teil erzeugt sind der Hammer!!
Gruß
Martin
Ulf
Zitat: |
Original von Roland
Ich habe einige Nächte alleine auf dem Boot verbracht, abgesehen davon das es langweilig war, wirklich entspannend war keine einzige Sekunde während der Dunkelheit. Alle Sinne stehen bei mir dann auf ACHTUNG pass auf, Du bist alleine. |
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... richtig! Dass die Sinne geschärft sind und man wesentlich mehr auf das Umfeld achtet und achten muß, stimmt! Aber Langweilig???????? NEEEEE!!!
Mike hat es schon auf den Punkt gebracht! Ein gutes Team kann sich in soo vielen Dingen ergänzen und gegenseitig helfen, was allein einfach nicht geht.
Ehe ich aber mit jemandem unterwegs bin wo´s nur Spannungen gibt, bitte immer allein!!!
Die notwendige Erfahrung und das damit verbundene Selbstvertrauen spielt wohl die wesentliche Rolle! ... und ich hab dabei immer wieder Bernhards Satz im Ohr, den er beim letzten Event mehrfach äußerte:
"Kein Fisch ist es wert, dass man Gesundheit oder gar das Leben aufs Spiel setzt!"