michir
Hallo liebe boardgemeinde, hier werde ich nun ausgiebig von unserem kurztrip an den lake nasser vom 17-23.5 berichten:
Es ist soweit, es ist vollbracht, wir schreiben den 17., nein inzwischen 18. mai 2009 und ich befinde mich in luftiger höhe von 11887 m, die lufthansamaschine fliegt gerade mit 880km/h über athen auf unser erstes ziel kairo zu.
doch zurück zum anfang:
Im alter von ca 20 jahren bekam ich eine angelzeitschrift in die hand, ich hatte gerade meine aus meiner punkerzeit resultierende hardcore-vergetarierphase überwunden und war wieder vom angelvirus infiziert.
der letzte bericht dieser zeitschrift sollte meine träume für längere zeit bestimmen, es ging um den fang von einem der größten süßwasserräuber, dem nilbarsch.
geangelt wurde am lake nasser in ägypten, einem riesigen stausee in der nubischen wüste, wo man bei assuan den nil in den sechziger jahren durch einen gewaltigen damm auf ca 550km länge aufstaute.
ich konnte den bericht nicht oft genug lesen und jedes mal liefen mir wieder schauer über den rücken, vielleicht eines tages einem dieser giganten selbst etwas wüstenluft zuzufächeln.
trotz eines zwischenzeitlichen hochseetrips nach kenia blieb das abenteuer nilbarsch doch die nächsten jahre ein traum, teils mangels geld, teils mangels kontakten zu ähnlich gestörten leuten wie mir.
als ich im oktober 2008 auf der beerdigung eines guten freundes war, traf mich die erkenntnis, dass es nun an der zeit sei, meinen traum endlich zu leben anstatt nur zu träumen.
also begann ich damit im internet zu recherchieren wie ich diesen traum wohl am besten umsetzen könnte.
über das wallerforum fand ich frank, einen ehemaligen mitarbeiter von andrees angelreisen, welcher schon auf einige erfahrungen am lake nasser zurückgreifen konnte.
auf meine frage wie ich denn am besten einen solchen trip organisieren könnte, kam prompt die antwort, er plane im frühjahr selbst einen trip dorthin.
das war genau das was ich hören wollte.
also ran ans telefon und nach ner halben stunde war ich um einiges schlauer was die kosten und das benötigte tackle anging.
Nun begann die zeit, in der ich versuchte einerseits so viel geld wie möglich zu sparen, andererseits mir gleichjzeitig möglichst gutes benötigtes tackle zuzulegen.
das klappte erstaunlich gut.
mit der zeit kamen ca 50 wobbler verschiedenster formen farben und größen in meinen besitz.
ich erstand im netz ne 560er penn slammer udn auf der duisburger messe von kai eine ehmanns aircut-spin.
leider stellte sich schnell heraus, das es nicht schlau war mir die rolle vor der rute zu kaufen, war doch die 560er viel zu schwer für die aircut spin.
abhilfe schaffte mein sehr guter bekannter micha vom MAC in solms, mit dem mich schon seit meiner kindheit ein freundschaftliches verhältnis verbindet, dieser tauschte mir kurzerhand die 560 gegen eine 360. hierfür lieber micha nochmals vielen dank!!!
auch eine von ihm selbstgebaute ca 1,65m lange dropshotrute in schalke blau weiß mit nem geilen abu garciablanc konnte ich ihm abschwatzen (vermutlich nur weil er weiß dass ich glühender leverkusen fan bin...
anfang mai traf ich mich das erste mal mit frank, und war positiv überrascht, da er mindestens so angelverrückt wie ich war, also "brüder im geiste".
nun wurde fleißig gepackt und organisiert, schnell stellten wir fest, dass wir mit 20kg freigepäck nicht hinkommen würden.
also anruf von frank bei egypt air und nochmals 10kg pro person rausgeschlagen.
am nachmittag des 17. mai ging es mit freundin zu kornblums mit meiner freundin und franks frau ute fanden sich in ihrer gartenbegeisterung schnell "schwestern im geiste".
dies kam uns sehr gelegen, konnten wir doch nun weiter unserem tacklewahn fröhnen.
begeistert zeigte mir frank die beiden xzoga ruten, welche kai großartigerweise zu testzwecken zur verfügung gestellt hatte.
nun wurden noch tau-, rot-, mehlwürmer in alllerlei stipprutenstücke abgefüllt, auch maden und bienenmaden durften nicht fehlen.
den kram ganz unten im rutenrohr verstaut.
nun hieß es von meiner liebsten abschied zu nehmen, noch schnell das versprechen abgegeben die krokos in ruhe zu lassen und dann gings nach ffm an den flughafen.
dort noch einige abschiedstränen bei franks familie und ab zum einchecken.
schnell stellte sich heraus, dass der flug von der lufzthansa übernommen worden war, uns schwante übles, konnten die ja nun nix von frankls mündlicher vereinbarung über die gepäckmenge wissen.
so war es auch, nach einem besuch beim flightmanager, lange gesichter, sonntags um acht bei egypt-air keiner mehr zu erreichen.
nun kam der junge araber mit dem breiten hessischen dialekt am sperrgutschalter ins spiel.
"also 20kg übergepäck, das wär mir ja jetzt persönlich n bissche zu hart, da schaue mir erstma"
plötzlich war das rutenrohr ungewogen verschwunden, mein 23,5kg schwerer koffer wurde mit "sage mir ma der is fine" beiseite gestellt, franks 31kg koffer wog plötzlich nur noch 28kg also wurden aus über 20kg nur noch 8kg übergepäck (immerhin noch 160€)
eifach geil, wenn so leute gibt!!
nun noch schnell dem letzten westlichen fastfood im mcd gefröhnt und ab zum gate, dort tohu wabohu, weil die bullen den weg abgesperrt hatten und hektisch mit sprengstoffhunden agierten.
frank machte die wartezeit mit dem versuch die szenerie zu fotografieren deutlich kurzweiliger, auf kosten eines wutausbruchs eines grenzbeamten und der mehr als lautstarken aufforderung "no photos!"
jetzt noch schnell die bei meinen angeltrips obligatorische stange ernte 23 ausm duty free und ab in den flieger.
bei (leider) sehr ruhigen flugbedingungen fast ohne turbulenzen erreichten wir nach 4h kairo.
hier die nächste überaschung, das flughafenpersonal trug mundschutz, wir mussten eine karte fürs gesundheitsministerium ausfüllen und uns dann in vier langen reihen vor dort auf stativen stehenden kameras aufbauen.
der sinn erschloss sich mir nach der kontrolle beim blick auf den monitor: wärmebildkameras.
die angst vor der schweinegrippe hatte ägypten also erreicht.
am ausgang warteten bereits die jungs von american express auf uns, die uns beim transfer und einchecken zum inlandsflughafen halfen, hier ging alles reibungslos.
nach kurzer wartezeit gings nun an bord einer wenig vertrauenserweckenden egyptairmaschine, aber etwas abenteuerfeeling muss ja sein.
auf dem flug konnten wir einen wunderschönen sonnenaufgang über der sahara sehen.
nach einer stunde flug endlich ein funkeln unter uns, endlich die unregelmäßigen strukturen des heiligen wassers, das fieber stieg.
nach der landung wartete bereits mohamed von "african angler" auf uns.
nach ner kurzenstipvisite und nem kleinen frühstück im basma hotel fuhren wir zu tim bailys dem ca 70jährigen veranstalter der safari.
die angestellten hatten großen respekt vor dem wettergegerbten völlig in sich ruhenden engländer und sprachen ihn immer mit "yes, mister tim sir" an.
am örtlichen polizeirevier klaubten wir noch nen bewaffneten cop auf, der uns auf unserer 2stündigen fahrt durch dir wüste zum pier von garf hussein begleitete.
die weite der wüste war atemberaubend, die fahrt, dank guten gesprächen kurzweilig.
nun kamen wir endlich am pier an, dort erwarteten uns bereits zwei hausboote und ein angelboot, samt personal.
nach großem hallo wurde das gepäck an bord gebracht und nach nem begrüßungsdrink gings los mit aufriggen, zumindest das gröbste. bereits am pier konnten wir die ersten tigerfische und tilapias im glasklaren wasser stehen sehen.
doch nun hieß es erstmal tolling und sich mit den schleppbedingungen vertraut machen,.
unser guide ramadan half mir das 77er xzoga fluocarbonvorfach in die doppelt gelegte hauptschnur einzuflechten.
dann flog der erste super shad rap ins wasser, ein von meiner freundin eigenhändig lackierter red-head, leider nach 20min noch kein biss.
also köderwechsel auf silber mit orangen bauch, zehn minuten später lief meine bremse, ich hatte den ersten, wenn auch mit 6-8 lbs kleinen nilbarsch am haken, nach nem unspektakulären drill und nem foto landete er wieder zum weiteren abwachsen im see.
später gehts weiter!
hoffe es liest sich nicht zu langweilig, kann meinen lebenstraum aber auch nicht in drei sätzen zusammenfassen, über komentare, tipps und anregungen bin ich dankbar.
Es ist soweit, es ist vollbracht, wir schreiben den 17., nein inzwischen 18. mai 2009 und ich befinde mich in luftiger höhe von 11887 m, die lufthansamaschine fliegt gerade mit 880km/h über athen auf unser erstes ziel kairo zu.
doch zurück zum anfang:
Im alter von ca 20 jahren bekam ich eine angelzeitschrift in die hand, ich hatte gerade meine aus meiner punkerzeit resultierende hardcore-vergetarierphase überwunden und war wieder vom angelvirus infiziert.
der letzte bericht dieser zeitschrift sollte meine träume für längere zeit bestimmen, es ging um den fang von einem der größten süßwasserräuber, dem nilbarsch.
geangelt wurde am lake nasser in ägypten, einem riesigen stausee in der nubischen wüste, wo man bei assuan den nil in den sechziger jahren durch einen gewaltigen damm auf ca 550km länge aufstaute.
ich konnte den bericht nicht oft genug lesen und jedes mal liefen mir wieder schauer über den rücken, vielleicht eines tages einem dieser giganten selbst etwas wüstenluft zuzufächeln.
trotz eines zwischenzeitlichen hochseetrips nach kenia blieb das abenteuer nilbarsch doch die nächsten jahre ein traum, teils mangels geld, teils mangels kontakten zu ähnlich gestörten leuten wie mir.
als ich im oktober 2008 auf der beerdigung eines guten freundes war, traf mich die erkenntnis, dass es nun an der zeit sei, meinen traum endlich zu leben anstatt nur zu träumen.
also begann ich damit im internet zu recherchieren wie ich diesen traum wohl am besten umsetzen könnte.
über das wallerforum fand ich frank, einen ehemaligen mitarbeiter von andrees angelreisen, welcher schon auf einige erfahrungen am lake nasser zurückgreifen konnte.
auf meine frage wie ich denn am besten einen solchen trip organisieren könnte, kam prompt die antwort, er plane im frühjahr selbst einen trip dorthin.
das war genau das was ich hören wollte.
also ran ans telefon und nach ner halben stunde war ich um einiges schlauer was die kosten und das benötigte tackle anging.
Nun begann die zeit, in der ich versuchte einerseits so viel geld wie möglich zu sparen, andererseits mir gleichjzeitig möglichst gutes benötigtes tackle zuzulegen.
das klappte erstaunlich gut.
mit der zeit kamen ca 50 wobbler verschiedenster formen farben und größen in meinen besitz.
ich erstand im netz ne 560er penn slammer udn auf der duisburger messe von kai eine ehmanns aircut-spin.
leider stellte sich schnell heraus, das es nicht schlau war mir die rolle vor der rute zu kaufen, war doch die 560er viel zu schwer für die aircut spin.
abhilfe schaffte mein sehr guter bekannter micha vom MAC in solms, mit dem mich schon seit meiner kindheit ein freundschaftliches verhältnis verbindet, dieser tauschte mir kurzerhand die 560 gegen eine 360. hierfür lieber micha nochmals vielen dank!!!
auch eine von ihm selbstgebaute ca 1,65m lange dropshotrute in schalke blau weiß mit nem geilen abu garciablanc konnte ich ihm abschwatzen (vermutlich nur weil er weiß dass ich glühender leverkusen fan bin...

anfang mai traf ich mich das erste mal mit frank, und war positiv überrascht, da er mindestens so angelverrückt wie ich war, also "brüder im geiste".
nun wurde fleißig gepackt und organisiert, schnell stellten wir fest, dass wir mit 20kg freigepäck nicht hinkommen würden.
also anruf von frank bei egypt air und nochmals 10kg pro person rausgeschlagen.
am nachmittag des 17. mai ging es mit freundin zu kornblums mit meiner freundin und franks frau ute fanden sich in ihrer gartenbegeisterung schnell "schwestern im geiste".
dies kam uns sehr gelegen, konnten wir doch nun weiter unserem tacklewahn fröhnen.
begeistert zeigte mir frank die beiden xzoga ruten, welche kai großartigerweise zu testzwecken zur verfügung gestellt hatte.
nun wurden noch tau-, rot-, mehlwürmer in alllerlei stipprutenstücke abgefüllt, auch maden und bienenmaden durften nicht fehlen.
den kram ganz unten im rutenrohr verstaut.
nun hieß es von meiner liebsten abschied zu nehmen, noch schnell das versprechen abgegeben die krokos in ruhe zu lassen und dann gings nach ffm an den flughafen.
dort noch einige abschiedstränen bei franks familie und ab zum einchecken.
schnell stellte sich heraus, dass der flug von der lufzthansa übernommen worden war, uns schwante übles, konnten die ja nun nix von frankls mündlicher vereinbarung über die gepäckmenge wissen.
so war es auch, nach einem besuch beim flightmanager, lange gesichter, sonntags um acht bei egypt-air keiner mehr zu erreichen.
nun kam der junge araber mit dem breiten hessischen dialekt am sperrgutschalter ins spiel.
"also 20kg übergepäck, das wär mir ja jetzt persönlich n bissche zu hart, da schaue mir erstma"
plötzlich war das rutenrohr ungewogen verschwunden, mein 23,5kg schwerer koffer wurde mit "sage mir ma der is fine" beiseite gestellt, franks 31kg koffer wog plötzlich nur noch 28kg also wurden aus über 20kg nur noch 8kg übergepäck (immerhin noch 160€)
eifach geil, wenn so leute gibt!!
nun noch schnell dem letzten westlichen fastfood im mcd gefröhnt und ab zum gate, dort tohu wabohu, weil die bullen den weg abgesperrt hatten und hektisch mit sprengstoffhunden agierten.
frank machte die wartezeit mit dem versuch die szenerie zu fotografieren deutlich kurzweiliger, auf kosten eines wutausbruchs eines grenzbeamten und der mehr als lautstarken aufforderung "no photos!"
jetzt noch schnell die bei meinen angeltrips obligatorische stange ernte 23 ausm duty free und ab in den flieger.
bei (leider) sehr ruhigen flugbedingungen fast ohne turbulenzen erreichten wir nach 4h kairo.
hier die nächste überaschung, das flughafenpersonal trug mundschutz, wir mussten eine karte fürs gesundheitsministerium ausfüllen und uns dann in vier langen reihen vor dort auf stativen stehenden kameras aufbauen.
der sinn erschloss sich mir nach der kontrolle beim blick auf den monitor: wärmebildkameras.
die angst vor der schweinegrippe hatte ägypten also erreicht.
am ausgang warteten bereits die jungs von american express auf uns, die uns beim transfer und einchecken zum inlandsflughafen halfen, hier ging alles reibungslos.
nach kurzer wartezeit gings nun an bord einer wenig vertrauenserweckenden egyptairmaschine, aber etwas abenteuerfeeling muss ja sein.
auf dem flug konnten wir einen wunderschönen sonnenaufgang über der sahara sehen.
nach einer stunde flug endlich ein funkeln unter uns, endlich die unregelmäßigen strukturen des heiligen wassers, das fieber stieg.
nach der landung wartete bereits mohamed von "african angler" auf uns.
nach ner kurzenstipvisite und nem kleinen frühstück im basma hotel fuhren wir zu tim bailys dem ca 70jährigen veranstalter der safari.
die angestellten hatten großen respekt vor dem wettergegerbten völlig in sich ruhenden engländer und sprachen ihn immer mit "yes, mister tim sir" an.
am örtlichen polizeirevier klaubten wir noch nen bewaffneten cop auf, der uns auf unserer 2stündigen fahrt durch dir wüste zum pier von garf hussein begleitete.
die weite der wüste war atemberaubend, die fahrt, dank guten gesprächen kurzweilig.
nun kamen wir endlich am pier an, dort erwarteten uns bereits zwei hausboote und ein angelboot, samt personal.
nach großem hallo wurde das gepäck an bord gebracht und nach nem begrüßungsdrink gings los mit aufriggen, zumindest das gröbste. bereits am pier konnten wir die ersten tigerfische und tilapias im glasklaren wasser stehen sehen.
doch nun hieß es erstmal tolling und sich mit den schleppbedingungen vertraut machen,.
unser guide ramadan half mir das 77er xzoga fluocarbonvorfach in die doppelt gelegte hauptschnur einzuflechten.
dann flog der erste super shad rap ins wasser, ein von meiner freundin eigenhändig lackierter red-head, leider nach 20min noch kein biss.
also köderwechsel auf silber mit orangen bauch, zehn minuten später lief meine bremse, ich hatte den ersten, wenn auch mit 6-8 lbs kleinen nilbarsch am haken, nach nem unspektakulären drill und nem foto landete er wieder zum weiteren abwachsen im see.
später gehts weiter!
hoffe es liest sich nicht zu langweilig, kann meinen lebenstraum aber auch nicht in drei sätzen zusammenfassen, über komentare, tipps und anregungen bin ich dankbar.