Hi Amperfischer ????,
gerne beantworte ich dir deine Frage.
Gute und interessierte Fragen, verdienen immer eine Antwort
Leider kann ich aus zeitlichen Gründen nicht alle Fragen so ausführlich erläutern.
Zum Leinen der Fische nutze ich persönlich 2 Sorten von „Anleinseilen“.
Der Alex (Sportfische) hat mal ganz geile Seile gebaut. Vielleicht findest du die mit der Suchfunktion. Oder es hat eventuell Bilder, welche er einstellen kann.
Dieses Seil ist für größere Fische gedacht und gut geeignet.
Da der „Schutzschlauch“ ( blau ) vom Durchmesser etwas dicker ist, kommt er bei kleineren Fischen trotz Fixierung mit der ersten Kiemenlippe (so nenn ich es zumindest) in Kontakt. Nicht zu verwechseln mit den Kiemenbögen .
Die Kiemenlippen sind der wesentlich empfindlichere Teil der Kiemen und sitzen auf den Kiemenbögen.
Das Seil fixiere ich direkt am Maul des Fisches, mittels Kabelbindern oder einem dünnen Seil und einem Galgenknoten. Sorry, leider kenne ich den Knoten nur unter diesem Namen.
Durch die Fixierung verhinderst du das schleifen des Seils entlang dem Kiemenbogen.
Und die andere Art, ist ein ganz normales Seil.
Auf ein ganz normales Seil. Ohne groß schnick schnack. Binde ich mir einfach ein paar Knoten.
Wichtig ist, dass du das Seil so knapp (eng) wie möglich fixierst.
Das Seil sollte einen passenden Durchmesser haben.
Also kein Abschleppseil! Aber auch keine Paketschnur!!!
Die Länge musst du immer der Situation anpassen. Bei Hindernissen nimmst du es lieber etwas kürzer.
Bei freiem Feld, ruhig etwas länger (10-15 Meter).
Viel wichtiger ist der Platz an dem du den Fisch anleinst.
Im Sommer leine ich meine Fische auch mal gerne in schnellerem tiefem Wasser.
Gegebenenfalls leine ich meine Fische auch auf Packungen (Steinen) an.
Die Strömung macht den Fischen, insofern sie fit sind, überhaupt nichts aus, im Gegenteil, im Sommer ist das schnelle Wasser sogar gut für die Fische.
In Flach auslaufenden Bereichen sollte man die Fische eigentlich nie ablegen.
Zumindest nicht an den Gewässern, auf denen Bootsverkehr herrscht.
Die Wellen treffen die Fische im Flachwasser oft so hart, dass diese einfach unruhig werden.
In dem Moment in dem du die erste Rute raus bringst, solltest du dir eigentlich schon darüber bewusst sein, wo du den Fisch gegebenenfalls hinhängen möchtest, bzw. kannst.
Diese Überlegung erspart dir und auch dem Fisch im „Ernstfall“ sehr viel Stress.
Ich Persönlich suche mir immer Stellen, die Flussabwärts liegen, da mich die Drift, bei besseren Fischen im Drill eh abtreibt (ich drille eigentlich immer vom Boot, dies hat mehrere Gründe ;-).
Ein Gummizug als Puffer im „Anleinseil“, ist gut, aber kein muss.
Ein gut hängender Fisch, läuft ein - zweimal ins Seil und dann bewegt er sich über mehrere Stunden keinen cm vom Fleck.
In Flüssen hältern die ungarischen Raubkatzen ihre Fische auf diese Art über mehrere Tage an Sammelstellen (Die Fische sind alle samt top fit).
Was mich am Leinen stört, ist der zweite Drill für den Fisch, sobald man in nach einer Ruhephase zum Fotoshooting bittet.
Ich selbst, stehe auch auf Nachtbilder und Leine eigentlich nur Fische von Gästen an.
Natürlich hab ich vollstes Verständnis, dass beinahe jeder Angler ein Bild von einem Kapitalen möchte. Egal wann, aber jeder möchte es. Wenn du mal ein paar dicke gefangen hast, dann wirst du auch auf Bilder verzichten können.
Und vom ersten Mal, möchte man(n) nicht unbedingt ein Nachtbild

haben.
Man sollte aber nicht denken, jeder gefangen Waller, der am Tag fotografiert ist, hing am Seil.
Am Tag, sind zur passenden Zeit, auch sehr gute Fänge möglich!!!!
Zum Leinen, behält man den Fisch am besten im Wasser. Also holt ihn gar nicht ins erst Boot. Zu zweit, funktioniert das Anleinen im Wasser wunderbar. Einer hält den Fisch, der andere kümmert sich um das Seil.
Ich bin der Meinung, dass die Fische vom Leinen weniger Schaden nehmen, als vom Fotografieren.
Gerade die Tage hab ich auf FB mal wieder ein sehr schönes, aber zugleich auch trauriges Video eines italienischen Werbeanglers gesehen.
In dem besagten Video, wird ein guter Fisch präsentiert, während der Foto und Filmaufnahmen, wurde der Fisch immer wieder schön mit Wasser übergossen, damit es dem Jungen ja gut geht.
Im Hintergrund, konnte man sehr gut einen Bach erkennen. Dessen Wasseroberfläche sich aber mal ganz locker 3-4 Meter unterhalb des Foto Platzes befand (Steilufer).
Was glaubst du/ihr, wie der Fisch dort hoch gekommen ist? Geflogen, ist er bestimmt nicht.
Fotos ja!!!! Aber nicht um jeden Preis!!!! Anleinen ja!!!! Aber überlegt!!!
Liebe Grüße von der Front
Markus Eule