Wissenswertes zu geflochtenen Schnüren:
Geflochtene Schnüre - Angelschnüre für alle Einsatzbereiche
Geflochtene Hochleistungsschnüre gibt es seit ca. 20 Jahren am Markt. Diese sind bei uns in Deutschland hauptsächlich bekannt geworden unter dem Namen Dyneema-Schnüre, obwohl dies lediglich ein Markenname für diese äußerst feine Polyethylen-Faser ist. Diese Fasern sind extrem hoch verstreckt und damit äusserst reißfest. Deshalb sind diese geflochtenen Schnüre besonders zum Spinnfischen, Meeresangeln, zum stationären Waller-Angeln und zuim Karpfen-Angeln auf grössere Distanzen hervorragend geeignet. Diesen Umstand haben sich die Angler zunutze gemacht.
Im Wettbewerb um die günstigsten/besten Preise werden Billigschnüre auch aus einfacheren Polyester-Fasern hergestellt, die als Rohstoff viel billiger sind, als die teuren Dyneema-Fasern. Diese haben jedoch ein unterschiedliches Dehnungsverhalten.
Die Herstellung dieser Hochleistungsschnüre verteuert sich noch wesentlich durch das aufwendige Herstellungsverfahren mit sehr geringem Maschinenausstoß. (pro Stunde nur wenige Meter!) Schnellflechtungen erlauben zwar eine höhere Produktivität und damit niedrigere Preise. Aber deutlich größere Flechtpunktabstände und auch einfachere Flechtverfahren verschlechtern die wichtigen Eigenschaften einer Flechtschnur. Diese Schnüre sind zwar teilweise wesentlich günstiger aber auch flach geflochten. Im Fliesswasser, beim Spinnfischen und auch beim Absinken des Köders macht sich immer der flache Querschnitt sehr störend bemerkbar! Die großen Flechtpunktabstände billiger Flechtschnüre erzeugen beim Werfen ausserdem eine größere Reibung. Solche Flechtschnüre nehmen auch deutlich mehr Schmutz und Wasser auf, weshalb sie aufquellen und dadurch das Handling deutlich erschwert wird. Derartige Schnüre sind kontraproduktiv beim Spinnfischen, denn gerade hier ist guter Kontakt zum Köder absolut wichtig. Schwere, nasse Schnüre erschweren eine gute Köderpräsentation und insbesondere gefühlvollen Kontakt zum Köder ungemein. Die ideale Flechtschnur ist rund und eng geflochten und aus 100% Dyneema. Diese Vorgaben an eine wirklich runde, eng geflochtene Dyneema-Schnur wird durch die "Raptor braided pure Dyneema" erfüllt, die von uns exclusiv vertrieben wird. Diese Schnur in weiss bringt eine deutlich bessere Sichtbarkeit in den verschiedenen Angelbereichen, insbesondere beim Spinnfischen, mit sich, da die Angelschnur ja auch Kontakt-/Bissanzeige und Köderkontrolle in einem ist. Geflochtene Angelschnur sollte daher nicht nach den angegebenen linearenTragkräften und Durchmesserangaben gekauft werden! Nirgendwo sonst im Angelzubehör-Bereich wird der Kaufinteressent(Angler) so in die Irre geführt! Deshalb sollte die Schnur der Wahl vor dem Kauf möglichst zwischen den Fingern hin und her gedreht werden. Lässt sich die Schnur zwischen den Fingern rollen, ist die Flechtung ok (eng und rund). Gleitet sie nur, sollte man vom Kauf Abstand nehmen. Der günstigere Preis ist kurzfristig nur scheinbar die Lösung. Wer einmal mit einer sehr guten Flechtschnur gefischt hat, möchte sie nicht mehr missen. Diese Schnüre sind extrem dehnungsarm und superdünn. Bei konstanter Tragkraft sind Dyneema-Schnüre deutlich dünner als Monofilschnüre. Die überragende Lebensdauer der geflochtenen Angelschnur ist in einer extrem guten UV-Beständigkeit begründet. Außerdem erzeugen kleinste Beschädigungen an geflochtenen Schnüren kaum oder weniger starke Tragkraftverluste als bei Monofilschnüren. Mit diesen Vorteilen für die Dyneema Schnur sind die anfänglich höheren Anschaffungskosten der bessere und vor allem langfristig gesehen, der günstigere Weg, effektiv und sicher zu fischen. Man sollte dabei jedoch beachten, dass die meisten Oberflächenbehandlungen von Flechtschnüren nicht wirklich gut und von Dauer sind, da der Schutzmantel die Schnur dicker macht und effektiv nicht zur Reißfestigkeit beiträgt. Die Beschichtung verschleißt mit der Zeit und derartige Schnüre wirken bereits nach kurzer Zeit so steif wie Draht, wobei die Tragkraft schneller nachlässt als bei Flechtschnüren ähnlichen Durchmessers ohne Beschichtung. Durch die Beschichtung/Coating und auch Wachsen, ist meist herstellungsbedingt der Schnurkern(Schnurseele) dünner, um bei einem entsprechenden Durchmesser diesen nicht dicker erscheinen zu lassen (meist ist jedoch bei genauerem Hinsehen/Messen ein dickerer Schnurumfang zu erkennen). Hat die Flechtschnur trotz Oberflächenbehandlung/Coating den angegebenen Durchmesser, muss man davon ausgehen, dass der Schnurkern selbst nicht dem angegebenen Durchmesser entspricht, was sich dann auch in der Tragkraft bemerkbar machen wird.
Wird nun die Oberflächenbeschichtung beim Angeln beschädigt, ist der Schnurkern nicht mehr geschützt und kann dann an dieser Stelle beim Drill eines Fisches auf Biegen und Brechen reissen.
Ausserdem verklebt durch die Beschichtung/Wachsen die Schnur auf der Spule bei warmem Wetter im Sommer regelrecht und läuft dann nicht mehr glatt von der Rolle.
Daher sollte beachtet werden, dass bei Flechtschnüren die erstaunlichen Durchmesser- und Linear-Tragkraftangaben immer mit größter Vorsicht zu genießen sind! Die für den Angler relevanteTragkraft ist ohnehin nur die Knotentragkraft.
Die Kaufentscheidung des Anglers sollte daher neben der Flecht-Qualität auch immer die Knoten-/Abriebfestigkeit mit einschliessen.
Neben den anderen Vorteilen von Dyneema Flechtschnüren(sehr hohe UV-Beständigkeit, 2-3% Dehnung, hohe Weichheit, Abriebfestigkeit) wäre hier noch zu erwähnen, dass eine Flechtschnur aus 100% Dyneema(wie die "Raptor Dyneema") fast kein Wasser aufnimmt(<1%) und somit im Oberflächenfilm schwimmt. Dies erleichtert den Anhieb bei Fischkontakt auch auf grössere Distanz ganz wesentlich.