Fischen über Kante - Schlagschnur?

Tobi92
Hallo Wallerfreunde,

Ich werde im Sommer an einem Kanal auf Waller fischen, welcher nach ein paar Meter flachen Ufers steil auf 4 Meter abfällt.
Folglich kann es mir passieren, dass die Schnur beim Drill über die muschelbesetzte Kante gezogen wird.

Nun frage ich mich, wie ich am besten eine Abriss vermeide. Dabei ist mir das Verwenden von ca. 10m Schlagschnur vor dem eigentlichen Vorfach in den Sinn gekommen.

Also Hauptschnur, daran die Schlagschnur Knoten, dann einen Wirbel und daran ein Kombi-Rig.

Haltet ihr das für sinnvoll? Wie würdet ihr es machen? Was würdet ihr als Schlagschnur verwenden, Mono oder Geflecht und in welcher Stärke?

MfG Tobi
konny
Wenn man echt über solche übelen Kanten spannen muss, kann ne Schlagschnur echt wichtig sein... An ner steingen Buhne im Rhein ist mir ne 60er Leitner sogar mal ohne Fischkontakt nach eingen Stunden im Wasser an der Kante durchgescheuert... Seit dem spleissen wir etwa 20m 100kg tragende geflochtene als Schlagschnur vorne dran oder fischen die Kanten anders an. Augenzwinkern
Tobi92
Danke für die Antwort.
Dann werd ich wohl 10 Meter geflochtene Giga Cat - Wels vorschalten.

Macht es dann noch Sinn ein Combi-Rig zu verwenden, oder gleich das ganze Vorfach aus der Giga Cat binden?
bartelomäus
Wenn es hart auf hart geht können 10m Schlagschnur schon zu wenig sein.
Ansonsten kann ich den Komposite-Knoten und dicke Mono empfehlen, bei Muschelkanten richtig fette (mind.1,00mm). Dickes geflochtenes Wallervorfach geht auch, wird aber (viel) teurer und finde ich nicht unbedingt besser als z.B. 1,20mm Mono. Wenn Kantenkontakte aber nur seltenst vorkommen könnten, reicht auch ab 0,80mm Mono.

Den Komposite - Knoten am besten mit 15 Wicklungen auf der Mono binden, und dann noch mit einem Extraknoten wenn die Hauptschnur auf sich selbst zurück gelegt wird sichern. Den Extraknoten mach ich mit -Hochlegen des Schnurendes auf Hauptschnur - In einer Kurve wieder nach unten zeigen lassen - Dann in 6 Windungen um die Hauptschnur winden - Festziehen. Also ähnlich wie ein stinknormaler Stopperknoten. aber halt auf sich selbst gebunden.

Der Komp. Knoten hält hervorragend, selbst bei schwersten Hängern hat der bei mir noch nie nachgegeben. Immer war's irgendwo an der Endmontage.

Und nicht vergessen an dem (fest zugezogenen) Überhandknoten in der Schlagschnur das Schnurende anzuschmelzen.

Hoffe es ist verständlich geworden... Prost

Du solltest auch überlegen ob du dem Fisch im Drill im Flachwasser ein Stück entgegen waten kannst.
Tobi92
Vielen Dank, war verständlich Augenzwinkern

Mit welcher Mono als Schlagschnur hast du denn gute Erfahrung gemacht.

Is die Dehnung von 10 Metern Mono nicht problematisch bei ner gespannten Steinmontage?
JüFe
Ich würde nie an einer Stelle angeln, wo ich schon vorher weiß, dass es gute Chancen gibt den Fisch zu verlieren. Keine Schlagschnur kann dich und vor allem den Fisch vor scharfen Kanten schützen. Was soll ne 0.8mm schon taugen, wenn dir 0,6mm geflochten nicht helfen?

Ich würde Dich bitten, im Sinne des Fisches, welchen Du nicht elendiglich verludern wissen willst (wegen Schnurbruch), deine Strategie mit der Kante zu überdenken.

Vllt wäre ne Option für Dich die gegenüber liegende Seite (flach) zu beangeln?

Gruß,
J.
Tobi92
Wenn es eine Möglichkeit gäbe, würde ich diese Situation vermeiden, gibt es aber nicht.

Boot ist nicht gestattet, somit kann ich lediglich ein paar Meter weg vom Ufer fischen, wie weit ich den Stein eben schmeißen kann. Außerdem herrscht dort Schifffahrtsverkehr

Entgegenwaten geht auch nicht, da das Ufer aus einer Steinschüttungen besteht, und es mir zu gefährlich ist im Dunkeln ins unbekannte zu treten.

Im Normalfall sollte es mir gelingen, den Fisch von der Kante fern zu halten, will mich aber natürlich bestmöglichst absichern.

Riesen wurden dort noch nicht gefangen, klar kann man das nie ausschließen, aber zu rechnen ist wohl eher mit Größen um die 1.50, wurden auch schon erfolgreich ohne Schlagschnur gefangen.
Jörg P
Wenn ich das alles so lese frag ich mich ob du nicht überlegen solltest komplett auf Mono zu setzen. Geflecht über Kanten und Muscheln zu ziehen ist halt einfach Mist. Mit ner Multi halt ich das bei den von dir geschilderten Bedingungen für die beste Lösung.
JüFe
Mist ist es, wenn man trotz besserem Wissen einen Blödsinn zu Lasten eines Lebewesens begeht, welches (dann) keine Wahl hat.

Und bessere Optionen gibt es immer!
Tobi92
Die Überlegung Mono zu verwenden hatte ich auch schon, da dieser von vielen eine bessere Abriebfestigkeit zugesprochen wird.
Aber ist das auch bei gleicher Stärke von mono und Geflecht so?
Also hat zb. 1.2 mm Mono ne bessere Abriebfestigkeit als 1.2mm Geflecht?

@JüFe: wenn du meinst es gibt bessere Optionen dann verrate mir diese doch bitte, anstatt hier nur die Moralkeule zu schwingen, das hilft mir nicht weiter und kannst du dir sparen.

Und nochmal, die Gefahr ist nicht so groß, ich will mich einfach nur absichern. Andere fangen dort Waller mit gleicher Montage ohne Schlagschnur.
wallerlexi
Eine 10m lange Schlagschnur nützt dir an dieser Stelle gar nichts.

Überlegung!
Wieviel Schlagschnur benötigt man, wenn der Waller nach dem Biss abzieht. Wieviel Meter Schnur laufen dann über die Kante?
Tobi92
Diese Überlegung hatte ich auch und bin drauf gekommen, dass 10m reichen. Ich steh schon ziemlich nah an der Kante, folglich zieht der Waller die Schnur erst dann über die Kante, wenn er direkt in das Eck unter der Kante schwimmt.

Ich spanne nicht über die Kante, wenn der Wels also Richtung Flussmitte zieht macht das nix.
Kann nur gefährlich werden wenn er 3-4 Meter vor meinen Füßen abtaucht, dort is das Wasser 4m tief.

Auf diese Distanz sollte es mir eigentlich gelingen den Waller davon abzuhalten, will mich aber trotzdem absichern.
JüFe
Aber gerne doch, und ich ging davon aus, dass es offensichtlich ist: die Stelle kann ich/man nicht beangeln, wider besseres Wissens einen Schnurbruch/Fischverluderung zu riskieren!

Das hat nicht viel mit Moral zu tun, sondern mit der Einstellung fair zu sein.

Mein Motto. ich angele so, dass ich gerne der Fisch an meiner Angel wäre.
Tobi92
Der Kanal ist überall so beschaffen, somit gibt es keine Stellen, an denen die Unterwasserstruktur weniger risikoreich ist. Und wie gesagt, ist die Situation nicht sooo risikoreich wie du sie dir vielleicht vorstellst, es wurden schon etliche Waller ohne Schlagschnur gefangen gefangen, ich will mich einfach nur zusätzlich absichern.

Ob es einen Fisch gibt, der gern am Haken hängt? nachdenklich
bartelomäus
"Mit welcher Mono als Schlagschnur hast du denn gute Erfahrung gemacht.

Is die Dehnung von 10 Metern Mono nicht problematisch bei ner gespannten Steinmontage? "

Ich hab meist das Salzwasser Vorfach von Balzer genommen, einfach weil mein Gerätehändler die immer da hat, aber eigentlich kannst du alle hochseetauglichen Monovorfächer von bekannten Herstellern nehmen, oder auch spezielle Wels - Monovorfächer mit den bekannten Namen. Mono ist (im Gegensatz zu geflochtenen Welsvorfächern) eigentlich so ausgereift, dass die sich alle nicht viel tun.

Natürlich hast du bei Mono immer ne gewisse Dehnung und es ist evtl. möglich das der Selbsthakeffekt über die Rute minimal schwächer ausfällt, aber eigentlich wiegen die Vorteile für mich schwerer, die Dehnung verhindert nämlich die Schockeffekte im Drill bei Geflochtener, bei denen Kleinteile, Knoten oder auch das Fischmaul (Ausschlitzen) gerne mal nachgeben.

Und Karpenangler fischen auch hauptsächlich mit ner Kombi aus Monoschnur und Selbsthakmontage.. nachdenklich

Gruß
Matten
Zitat:
Original von Tobi92
Der Kanal ist überall so beschaffen, somit gibt es keine Stellen, an denen die Unterwasserstruktur weniger risikoreich ist. Und wie gesagt, ist die Situation nicht sooo risikoreich wie du sie dir vielleicht vorstellst, es wurden schon etliche Waller ohne Schlagschnur gefangen gefangen, ich will mich einfach nur zusätzlich absichern.
nachdenklich


Bei deiner Beschreibung des Gewässers und der Art wie andere Wallerangler ihre Fische ohne Probleme landen, stellt sich einem schnell die Frage, ob Du durch den Einsatz einer Schlagschnur wirklich eine weitere Absicherung einbaust, oder aber durch die Schwachstelle "Knoten Schlagschnur-Hauptschnur" nicht sogar einen zusätzliche Gefahrenstelle produzierst....

Weniger ist manchmal mehr, und wenn kein wirklicher Bedarf einer Schlagschnur vorhanden ist, dann würde ich sie auch nicht wirklich einbauen. Zumal die meisten von Anglern genannten Kanten und Ecken in einem Gewässer gar nicht in der Form existieren wie sie oft beschrieben werden. Du glaubst ja gar nicht wie viele Kanten unser Kiesteich zuhause angeblich hat. rofl

Prost

Matten
Alzfischer
Willkommen Tobi
i kenn das Gewässer seit über 15 Jahre! Mittlerweile kannst die Grundfischei direkt im Kanal vergessn!
Eher würde ich versuchen die Schnittstellen zwischen Kanal und Altwasser zu befischen.
Vergiss den Schmarrn mit Schlagschnur usw. Hab i alles durch. De Muschelbänke san einfach zu krass.

Gruaß Wiggal Prost
Tobi92
Willkommen Wiggal

Danke für den Tipp, auch an die anderen.
Ich werd überwiegend diese Schnittstellen befischen, hab mir da schon ein paar Stellen über Google Earth rausgesucht.

Die Schlagschnur werd ich auch nicht grundsätzlich montiert haben, sonder nur für alle Fälle in der Tackletasche mitschleppen, sollte ich doch mal direkt an den Kanal ausweichen müssen, was ich allerdings wenn möglich vermeiden will. Das muss ich dann vor Ort entscheiden.

MfG Tobi