Wo ist der Nachwuchs, wo sind die großen?

Hunter
Hallo Leute,

ich fische an einem Fluss hier im Norden. Der Fluss ist langsam strömend und tw. kanalartig aber mit Naturufern, oder schön mäandernd.

Im Schnitt zwischen 15 und 25 Meter breit und im Schnitt um 2-2,5 Meter tief - aber es gibt auch Rinnen usw. bis 3,5 Meter. Ausgeprägte Strukturen findet man jedoch nicht. Es gibt kleinere Felder von Teichrosen oder Uferwuchs, aber nichts nennenswertes. Ganz wenige kleine Buchten.

Der Fluss ist in viele Staustufen unterteilt - die Wehre sind aber in der Regel immer zu und erlauben eigentlich kein ziehen der Fische. Ein paar Wehre sind mittlerweile umstrukturiert worden und haben so etwas wie Fischpässe. Ich glaube das höchstens bei Hochwasser die Chance da ist, das Babywelse in eine der nächsten Stufen gespült werden. Zwischen 2 Wehren liegen immer so 3-5 km

Nun die Fragen:

1: In allen Stufen werden reichlich Babies vom letzten Jahr gefangen (30-40cm) aber wenig bis keine Fische die von den Vorjahren stammen. Wo sind diese Fische? Ich glaube das wir die letzten Jahre immer genug CHance hatten das abgelaicht wurde.

2: Wo macht es Sinn es auf die großen zu fischen? Wie gesagt nennesnwerte Löcher findet man wenige - maximal in den Außenkurven, aber nicht so deutliche Löcher wie bspw. in großen Flüssen.
Es wurden schon in den meisten Teilbereichen bessere Fische (130-180cm) gefangen.

Wie würdet ihr herangehen?

Grüße

Hunter
Hunter
Ergänzung zum Thema:

Futterfische sind satt vorhanden in allen größen von kleinen Ukelei in Massen über Güstern bis hin zu 70cm + Brassen.

Dies lässt sich auch dadurch belegen das bspw. die Zander aber auch die Hechte sehr gut abwachsen.

Feedern und Stippen ist IMMER Stress !!!
nobo
Willkommen
kurze knappe antwort: rausgefangen!
bartelomäus
Willkommen

Was man bedenken sollte ist; dass Welse schon mit ein bis zwei Kilo Körpergewicht das erste mal laichen, und dann i.d.R. mind. 20.000 Eier pro Kg Gewicht produzieren. Das heißt zwei, drei Laichpaare deiner " wenigen Vorjahresbabys" können schon so einige Flusskilometer mit neuen Miniwallis versorgen.

Außerdem haben es Waller in Norddeutschland mit dem regelmäßigen Laichen schwerer als man denkt; zwei, drei ungünstige kurze Kaltwettereinbrüche in Juni/Juli und die ganze Sache wird abgeblasen, selbst wenn aus menschlicher Sicht die meißte Zeit " Badewetter" war. (Ich kenne tiefe Seen bei mir in der Gegend wo es mehrere ~ 1,50m-Fische gibt, aber niemals Babys; das Wasser ist einfach zu spät im Jahr erst stabil auf Temperatur. Die Fische wachsen auch nur sehr langsam, der Altbestand ist über 20 Jahre alt) In so einem Fall werden die Laichprodukte zurück gebildet und die Fische kriegen keinerlei "Nachlaichzeitshunger" und beißen bis September schlecht.
Ein Jahr keine "Babywelsplage" bedeutet ein Jahr ausgefallene Laichzeit (oder komplett tote Brut weil zu spät)

Ansonsten wenn dein Fluss Naturufer hat und määndert gibts bestimmt unterspülte Uferbereiche, die man von "Überwasser" kaum erkennt, wenn du z.B. mit einem Boot und einer langen Stange solche Höhlen findest probiers da. Waller lieben Höhlen meißtens noch mehr als tiefe Rinnen.

bis bald