moin heli,
du bestätigst ja gerade selber genau das, was ich geschrieben habe und was auch eigentlich alle erfahrenen klopfer hier wissen.
einige haben schon vor vielen jahren geklopft und hatten das glück, damals noch gewässer vorzufinden, wo die fische das nicht kannten.
wenn man nun zu dieser zeit fleissig war und viel rumgekommen ist, dann hat sich in beinahe jedem gewässer immer dasselbe verhaltensmuster gezeigt.
eine kurze zusammenfassung der chronologie macht vielleicht die kausalität etwas allgemein verständlicher.
zunächsteinmal haben sich klare beiszeiten herausgestellt.
kannte man diese, ging man nur dann ans wasser, denn hielt man sich nicht daran und plumste den ganzen tag wie blöde da rum, hat zur eigentlichen beiszeit kein schwanz mehr gebissen.
die bisse waren anfangs auch völlig anders.
es gab sogar bisse ins blei, weil der wels einfach alles angegriffen hat was ihm vors maul kam.
hat er zuerst das blei geortet packte er zu!
unter diesen gesichtspunkten wird klar, dass es geradezu lächerlich ist, sich dann an so strohhalme wie ummantelte haken, spezielle montagen ect. zu klammern und sich um elektromagnetische ortungsfähigkeiten der welse gedanken zu machen.
schnell wird klar, dass das ne sackgasse ist.
die nächste auffälligkeit war, dass man anfangs sogut wie keine kleinen welse gefangen hat.
beinahe ausnahmslos waren es zu erst immer die größten fische die in der regel auch die gierigsten waren. strecken von 5 und mehr großen welsen in einer beisphase am tag waren fast schon normal, zumindest wenn man den bogen raus hatte. allerdings hielt das nicht sehr lange an.
schon im folgenden jahr ließen die fänge drastisch nach, aber das war ja nicht so wild, man ging einfach an andere gewässer wo vorher noch niemand war.
es ist auch ein irrglaube, dass zu dieser zeit alle fische immer brav zurückgesetzt wurden und es ist ebenso ein irrglaube das jeder zurückgesetzte wels überlebt.
in vielen gewässern wurden damit heftige lücken in den bestand gebracht, was sich logischwerweise danach auf die zu erwartenden fänge auswirkt.
nun zu weiteren folgen in der praxis.
also anfangs sind bzw. waren wahnsinnige fänge möglich, die kurz danach jedoch drastisch einbrechen.
dann kommt es zur verhaltensänderung der übrig gebliebenen fische. ein teil ergreift die flucht, ein anderer teil wird äusserst argwöhnisch und beissen tun beinahe nurnoch die kleinen.
sicherlich kann man mit geduld und den auch hier oft geratenen durchhalteparolen dann noch einen aus der krabbelgruppe erwischen, aber effektiv ist diese angelart nurnoch dort wo es keiner mehr macht.
die zweite folgeerscheinung ist, dass die welse damit in hohem maße schnurscheu gemacht werden. man wird beim klopfen feststellen, dass die schweren bleie eine stark gespannte schnur haben.
da nun durch die klopferei jede menge jungfische zur dieser geräuschquelle gelockt werden, kommen auch immer mehr fische mit genau diesen gespannten schnüren in berührung, ergreifen panikartig die flucht und stürzen zu boden.
das wirkt sich am ende auch auf beinahe alle anderen angelmethoden aus, denn unsere köder hängen hier ja auch an schnüren und wenn der wels kommt und den köder inspiziert, wird er durch die vorige konditionierung auf flucht bei körperkontakt mit schnüren ebenfalls das weite suchen was sich enbenfalls drastisch aus die bissausbeute auswirkt.
was bleibt am ende übrig?.. ein ausgedünnter bestand der durch fehlende innerartliche nahrungskonkurrenz bei weitem nicht mehr so gierig ist, der dazu noch durch eine steigende anzahl von anglern beangelt wird, dazu noch mit methoden die sich nachweisbar als schädlich bzw. nicht massenkompatibel herausgestellt haben da sie die fische immer argwöhnischer machen.
und trotzdem gibt es immer wieder welche, die mit durchhalteparolen neulingen mut machen wollen und damit genau das gegenteil erreichen, was ja auf eine art wieder gut ist.
die wallerholzverkäufer freuen sich und die waller werden dadurch allmählich immer schwerer zu fangen, was für den bestand vielleicht gar nicht so schlecht ist.