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Geschrieben von tomsen am 20.04.2016 um 07:35:
Wege des Wallers im kleinen See
Moin,
irgendwie konnte ich in Anbetracht eines bevorstehenden Kurztrips auf meinen Heimatgewässern heute nacht in Hinblick auf die Spotwahl nicht wirklich schlafen und hab mir mal ein paar Gedanken gemacht. Eventuell kann der ein oder andere mit seinen Erfahrungen Licht ins Dunkle bringen.
Jetzt im Frühjahr am Fluss ist die ganze Sache ja relativ "einfach". Warte auf steigendes Wasser, such Dir nen Überschwemmungsgebiet und gut. Der Waller folgt den Futterfischen dorthin, wo die Nahrung freigespült wird.
Im Stillwasser stellt sich das, aus meiner Sicht etwas anders dar. In der konkreten Situation geht es um einen etwa 5ha großen See, der von einem Kanal durchflossen wird. Auf dem gesamten See herrschen vorrangig Wassertiefen von ca. 2m, lediglich eine Ecke ist tiefer. Hier halten sich die Waller das ganze Jahr über auf, soviel weiß ich

Die Ecke will ich aber in meinen Überlegungen außen vor lassen, da ich dort vor lauter Plumpsanglern keine Ruhe haben werde. Außerdem will ich was Neues probieren.
Die konkrete Frage lautet also: Legen Waller im Frühjahr auch in solchen Gewässern größere Strecken zurück (z.B. wie die Fressrouten von Karpfen)? Oder kann man davon ausgehen, dass die "Schlafsääle" nur in geringem Umkreis verlassen werden? Sprich auftauchen, so schnell wie möglich Beute machen, ablegen...
Dazu kommt, dass die Uferzonen größtenteils wirklich sehr flach sind (also 1m und drunter) und der See überall Weißfisch hat.
Darüber hinaus gibt es noch einen sehr geschützten, langgezogenen Seitenarm der gut mit Schilf und Seerosen bewachsen ist. Hierbei handelt es sich jedoch um den mit Abstand schlammigsten Bereich. Ist sowas ein "Problem"? Ansonsten wäre dieser denke ich meine erste Wahl, da hier im Frühjahr auch die Rapfen zum Rauben kommen.
Also zurück zur Ausgangsfrage: Wie beweglich sind Waller eurer Meinung nach im Stillwasser wenn ihnen die Beute eigentlich überall vor der Nase schwimmt?
Geschrieben von Vitali Dalke am 20.04.2016 um 09:51:
Ich hätte den Einlauf von dem Kanal genauer angeschaut, auch wenn das Wasser nur 1 Meter tief ist. Gibt es vielleicht auch einen alten Flussbett???
Seitenarm mit Schilf klingt auch gut. Dort erwärmt sich das Wasser auch schneller und der Futterfisch ist bestimmt da.
Geschrieben von tomsen am 20.04.2016 um 10:12:
Danke erstmal für die Resonanz! Der See wird mittig von einem Kanal durchflossen. hier beträgt die Wassertiefe tatsählich ca. 50cm mehr als im Durchschnitt. Jedoch ist auch hier zu erwarten, dass an dem geplanten Datum (Herrentag

) die Hölle los sein wird. Daher is mir der Seitenarm auch so sympathisch, da kann ich mich schön verkriechen und sowohl ich als auch die Fische haben ihre Ruhe...
Wie verhält sich das denn mit ollem schwarzem Schlamm und Waller. Stört den das? Doch eigentlich eher nicht, oder?
Geschrieben von Daniel Reder am 20.04.2016 um 11:06:
Hallo,
ich habe von 2007 bis 2014 an folgendem Gewässer geangelt:
- die Größe liegt bei 10-12 ha
- die Tiefe von 0,5 - 1,8m
- der Grund überall schlammig
- Unmengen Köderfische - auf die komplette Fläche verteilt
- annähernd keine Struktur (etwas Holz im Wasser, Ufer die auf 1m abfallen)
Daher kann ich mich mit deinem Problem zu 100% identifizieren. Nachdem ich bis zu 70 Nächte auf Waller im Jahr da geangelt habe, traue ich mich folgendes behaupten. Ich habe auch auf ähnliche Gewässer gefischt, wo ich meine Vermutungen bestätigen konnte
Ich habe überall Waller gefangen, und überall gleich gut oder gleich schlecht. Egal ob in 0,50cm Tiefe oder in den tieferen Bereichen mit 1,8m. Ich habe Waller 2m neben dem Ufer und in der Mitte auf 120m Entfernung gefangen. Ich habe Waller im Holz gefangen und im Freiwasser. Ohne jemals ein Muster zu erkennen. Habe ich an einem Wochenende zwei Waller an einer tieferen Stelle gefangen, konnte es sein, dass 3 Tage später dort nichts mehr los war. Auch wenn die Umweltbedingungen gleich waren. Dafür 3 Tage später wieder ein Fisch im seichten Bereich am anderen Ende. Oder Kollegen hatten Bisse in einem anderen Bereich und ich zur gleichen Zeit nicht.
Meiner Meinung nach verteilen sich die Fische einfach auf die Fläche. Einmal sind an einer Stelle mehr, einmal weniger. Einmal neben dem Ufer, einmal in der Mitte.
Einen Unterschied gab es im Frühjahr. Da habe ich weit besser in den tieferen Bereichen gefangen. Es war da auch fast unmöglich in den seichten Bereichen einen Köderfisch zu fangen.
Einen zweiten Unterschied gab es auch am Tag, da wurde weder am Rand noch in den seichten Bereichen gefangen. Ich habe es zumindest nicht selbst erlebt, davon gehört oder gesehen.
Zum Schlamm kann ich nur sagen, es stört überhaupt nicht. Meinen größten waller, den ich in 0,50cm tiefe gefangen habe, hatte um 180cm. Der muss beim fressen fast oben raus geschaut haben.
Nachmals zusammengefasst möchte ich damit sagen:
In der Nacht kann man immer und überall einen Fisch fangen.
Am Tag in den Tiefen Bereichen im Freiwasser.
Im Frühjahr … März und Anfang April würde ich eher tief fischen.
lg daniel
Geschrieben von tomsen am 20.04.2016 um 11:57:
Top Antwort

Vielen Dank dafür! Das hilft mir sehr weiter und vor allem sorgt es für ein gesundes Selbstbewusstsein wenn die Ruten im Wasser sind
Geschrieben von scherthes am 20.04.2016 um 16:57:
Ich kann das genau so unterschreiben, wie raider es geschildert hat. Wir haben nur ein Unterschied zu eurem Gewässer. Sehr viel überhängende Bäume. Wir bieten immer so 5-8m vom Ufer weg einen Köder an. Wassertiefe so 3m, und einen über einem Krautfeld. Da hat es immer in irgendeiner Rute geknallt. Unser See ist zwar etwas tiefer, aber so wie bei euch, keine Struktur. Ufer fallen zwar mal schnell und langsam ab. Macht aber vom Erfolg her kein Unterschied. Was sie nicht wollen ist Calamarie oder Tauwürmer. Es muss tatsächlich ein Fisch sein. Kleine Welse bis so 50cm gehen da wie verrückt drauf. Tauwürmer auf den Boden ablegen, zack knallts.
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