Geschrieben von Spydereier am 01.04.2009 um 21:43:
Zitat: |
Original von heavytoolz
aber ein etwas detaillierterer bericht tät uns alle freuen, die wir uns hier mit dir freuen, spyderman
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Nun denn!
Der Waller meins Lebens ?
Es ist der zweite Abend am Ufer des Po, alle Ruten sind scharf.
Die Sandbank die Stefan ausgesucht hat sieht gut aus und hat eine markante Besonderheit indem sie nicht direkt am Ufer anschließt, sondern von einem Graben des Po wie eine Insel umspült wird.
Wir (Stefan, Kubi und Ich) sitzen gemütlich zusammen und plaudern über Gott und die Welt und über einen Biss den wir gegen 17:00 hatten aber nicht verwährten konnten.
So gegen 22:00 legten sich Stefan und Kubi in die Kojen, ich blieb noch sitzen um den Rest Rotwein auszutrinken und die abendliche Stimmung am Po zu genießen.
Immer noch in Gedanken mit dem ersten Biss „ plötzlich ein heulender Bissanzeiger und eine Rute die sich stark verneigte.
Ich weis nicht wie aber auf einmal stand ich vor der Rute die mir gerade entgegen schnellte ich packte die Rute neigte sie auf neun Uhr, halbe Kurbelumdrehung Anhieb, noch Einen und einen dritten den ich mir hätte sparen können, der zweite war der härteste und ging gegen den abziehenden Fisch.
Jetzt war der Waller an der Reihe, die erste Flucht war so heftig das ich nur mit einem Schritt nach vorne die Bauchlandung verhindern konnte ich stemmte meinen Fuß in den Sand und schaute mich nach Stefan um.
Er war mit Boot zur Stelle und rief „ los komm ins Boot“ was ich trotz zittriger Beine auch schaffte.
Die ersten Sekunden im Boot waren easy, wohl weil Stefan in Richtung des Wallers fuhr und ich somit nur einkurbeln musste.
Der Waller zog und pumpte so hart, dass ich den Griff der Rute unter meinen Eiern arretieren musste nur so konnte ich halbwegs den Fisch halten und ab und an ein paar Meter Schnur zurück zu gewinnen.
Dazwischen hörte ich Stefan sagen: „Du machst das gut, nur halten nicht kurbeln, gut nur halten“.
Ein oder zwei Mal ging ich sogar in die Knie um meinen Rücken zu entlasten, dazwischen wieder ein paar Kurbelumdrehungen und Versuche mit starkem Druck den Waller hochzukriegen.
Der Waller kam hoch und schlängelte sich an der Oberfläche, so was Ähnliches wie „Ach du Scheiße“ kam wohl über meine Lippen als ich ihn sah.
Stefan zog den Waller ins Boot, wie er das allein schaffte, keine Ahnung.
Was dann vor uns lag verschlug mir die Sprache ich war einfach nur baff.
Mit einem Handschlag bedankte ich mich bei Stefan.
Bei der Rückfahrt ins Lager konnte ich mir den Waller genau anschauen und ich genoss jeden Zentimeter dieses Giganten.
Die ganze Zeit während des Drills wusste ich nicht wo wir waren, in welche Richtung der Po fließt oder wie Stefan das Boot manövrierte, ich hörte keinen Motor brummen. Ich fühlte nur das starke Ziehen, die dumpfen Schläge in der Rute und dazwischen den gleichmäßigen Druck des Wallers, ein Gefühl das ich unbedingt wieder erleben möchte.
Ich war ungeheuer Angespannt das Einzige was ich hörte war, „du machst das gut nur halten nicht kurbeln“
Der Waller wurde versorgt und wir tranken natürlich noch Einen.
Mit einer wunderbar mild schmeckenden Havanna die ich extra für so einen Anlass mitgebracht hatte und einem weiteren Glas Rotwein lies ich diesen Abend genussvoll ausklingen.
lg Marijan