Wallerforum ...Das Diskussionsboard (http://www.wallerforum.com/waller/index.php)
- Ecke für Wallerneulinge (http://www.wallerforum.com/waller/board.php?boardid=75)
-- Geheimnisvoller Wels (http://www.wallerforum.com/waller/board.php?boardid=80)
--- Haken im Welsmaul und ihre spätfolgen? (http://www.wallerforum.com/waller/thread.php?threadid=31805)


Geschrieben von Waller-Zocker am 17.08.2011 um 17:52:

  Haken im Welsmaul und ihre spätfolgen?

Willkommen
Mich würde mal interesiern was die Einzelhaken oder auch Drillinge,
im Welsmaul so anrichten wenn sie nicht enfernt werden?
Oder halt durch abriss zurück bleiben.
Zum Glück ist mir das noch nicht passiert. Applaus

Was meint ihr ,endet das mit kurz oder lang hin zum Tod?
Oder steck er das weg?
Was habt ihr für erfahrungen gemacht oder schon Welse mit alten Systeme gefangen?

bis bald



Geschrieben von Vitali Dalke am 17.08.2011 um 18:07:

 

Gute Frage.
Die Haken, die nicht rosten können, schon Schaden anrichten.
Je nachdem wo die Haken sitzen.

Anbei ein Foto.
Erst Tage später bei Bearbeitung vom Foto habe ich den Drilling im Maul gesehen.
War nicht von uns, da wir sauber gelöst haben.

Könnte gefährlich sein.



Geschrieben von Roland am 17.08.2011 um 19:33:

 

Nun ja, Vitalis Waller hat der Drilling ja nicht abhalten können....solche Themen und Fotos finde ich wichtig, denn auch darüber sollten wir hier reden.

Ich bin fest davon überzeugt, dass der Waller einen "Qualitätshaken" ähnlich wie auf dem Foto sitzend, im besten Fall über Jahre hinweg nicht los wird.

Ich für meinen Teil fische seit Jahren nur noch mit Einzelhaken und starkem Gerät. Aber das ist meine grundsätzliche Einstellung.



Geschrieben von Kai am 18.08.2011 um 07:39:

 

Vor kurzem habe ich eine Studie über rostende und nichtrostende Haken beim Sailfish gelesen. Resultat war, dass die rostenden haken größeren Schaden anrichten. Fragt mich bitte nicht wo ich das gesehen habe, kann es nämlich nichtmehr finden.
Ewig hält übrigens auch kein ST66 oder ähnlich. Ich stelle später ein Bild von einem 66er ein, der über Winter in einer gefluteten Tacklebox lag Kopf gegend Wand

Nebenbei, Piercings sind doch auch aus Edelstahl (zumindest die billigen), oder?

Aber, der Haken bei Vitalis Fisch kann echt Assi werden!



Geschrieben von fabian1988 am 18.08.2011 um 08:30:

 

Hab mal einen Hecht gefangen der 3 Hacken im Magen hatte!! Wenn dieser noch auf Jagd geht kann es den Fisch nicht so schlecht gegangen sein!!!



Geschrieben von faust 5 am 18.08.2011 um 09:07:

 

mein rotti hat mir mal an einer abgelegten rute das vorfach mit köder fisch geklaut und gefressen mit einem kleinen einzel HAKEN ein tag später beim gassi gehen schaute das vorfach hinten raus hab drann gezogen und konnte den HAKEN sehn den dann ein tierartzt rausgeholt hat



Geschrieben von Vitali Dalke am 18.08.2011 um 09:38:

 

Das mit dem Rost kann man nachvollziehen.
Auch wie bei Menschen: Rost im Blut = Blutvergiftung. nachdenklich



Geschrieben von THE CATFISH FIGHTER am 18.08.2011 um 09:55:

 

Angelhaken werden üblicherweise aus Stahl gefertigt. Hier gibt es selbstverständlich auch Qualitätsunterschiede. Teure Haken werden aus hochwertigen, entsprechend gehärteten Stählen gefertigt. Damit die Haken nicht so schnell rosten, sind ihre Oberflächen z. B. vergoldet oder brüniert.

Angelhaken im Bereich der Meeresfischerei bestehen häufig aus rostfreien und salzbeständigen Materialien.

Es stellt sich natürlich jetzt sehr schnell die Frage, ob der Angler nicht grundsätzlich rostfreie Haken verwenden sollte. Die Hakenpflege besteht aber nicht nur daraus, den Haken vor Rost zu schützen. Angelhaken müssen zur Erhaltung der Fängigkeit auch scharf bleiben. Daher müssen sie auch schon einmal mit einem Abziehstein geschärft werden. Das ist besonders nach Hängern auf steinigem Untergrund erforderlich.

Haken aus nicht rostfreien Materialien haben noch einen Vorteil, den der Angler nicht unterschätzen sollte. Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein gehakter Fisch im Wasser abreißen, hat er realistische Überlebenschancen, wenn keine lebenswichtigen Organe, wie z. B. die Kiemen verletzt wurden. Der Haken rostet innerhalb kürzester Zeit weg und wird dann vom Fisch ausgespuckt. Beschleunigt wird der Vorgang des Rostens noch durch den Kontakt mit Magensäure, wenn der Haken tiefer geschluckt wurde.

Einer Studie zufolge haben sie herausgefunden das ..

Nach sieben Tagen des Verschluckens des Hakens, ist dieser noch in der Speiseröhre eingebettet.
7 und 14 Tage später, befindet sich der eine Haken in der Speiseröhre, ein zweiter verschluckter Haken liegt im Magen.
Nach 56 Tagen ist der Haken immer noch in der Speiseröhre eingebettet, das Hakenöhr ragt allerdings aus den Kiemen. Der zweite Haken ist nicht mehr auf dem Röntgenbild sichtbar, der Fisch konnte ihn offensichtlich loswerden.
Weitere 56 Tage später befindet sich der Haken im Magen und das Hakenöhr ist abgefallen.
Weitere 42 Tage später ist im Magen nur noch ein Bruchteil des Hakens zu erkennen.


also ich halte nix von Rostfreien Haken

Gruß Pascal



Geschrieben von Matten am 18.08.2011 um 11:08:

 

Zitat:
Original von Roland

Ich für meinen Teil fische seit Jahren nur noch mit Einzelhaken und starkem Gerät. Aber das ist meine grundsätzliche Einstellung.


So mache ich es auch nur noch. Habe lieber mal einen Fehlbiss als dass ich den Welsen mit 2-3 Drillingen das Maul vernagele.
Einen Drilling hab ich nur am Blinker oder eventuell noch beim Klopfen mit Wurmbündel.

Matten



Geschrieben von Albinowaller am 18.08.2011 um 17:29:

 

Willkommen

Ich dachte eigentlich,daß Haken mit der Zeit aus dem Gewebe rauswachsen!

bis bald



Geschrieben von Waller-Zocker am 18.08.2011 um 18:02:

 

Zitat:
Original von Albinowaller
Willkommen

Ich dachte eigentlich,daß Haken mit der Zeit aus dem Gewebe rauswachsen!

bis bald


Du meinst so wie bei Aale!



Geschrieben von Christian83 am 18.08.2011 um 20:46:

 

ich denke das das rauswachsen ein irrtum ist,der aal zersetzt den haken wegen der magensäure,ist halt nochmal um einiges saurer als wie beim wels,selbst das blut hat meine ich eine ätzende wirkung auf stahl.



Geschrieben von JüFe am 18.08.2011 um 21:56:

 

Hallo,

ich halte es eher wie Roland und angele mit überdimensioniertem Tackle da ein Abriss für mich der absolute Horror ist.

Ich einer, möchte nicht, dass wegen mir ein Fisch elendiglich verrecken muss und leichtsinnige Angler sind mir ein Greul!

Gruss
Juergen



Geschrieben von Waller-Zocker am 19.08.2011 um 05:21:

 

Oder halt circle hooks verwenden. nachdenklich
Ich habe zwar welche habe sie aber noch nie benutzt,keine ahnung warum. keine Ahnung



Geschrieben von Matten am 19.08.2011 um 08:13:

 

Zitat:
Original von Christian83
ich denke das das rauswachsen ein irrtum ist,der aal zersetzt den haken wegen der magensäure,ist halt nochmal um einiges saurer als wie beim wels,selbst das blut hat meine ich eine ätzende wirkung auf stahl.


Nein, das Herrauswachsen ist kein Irrtum. Im Blinker gab es mal vor etlichen Jahren (ich denke es ist über 20 Jahre her) eine Fotodokumentation eines im Aquarium gehälterten Aals welcher einen Haken tief geschluckt hatte. Nach einiger Zeit (fragt mich jetzt bitte nicht nach der genauen Zeit) ist der Haken Stück für Stück seitlich aus dem Körper gewachsen. War alles schön mit Fotos dokumentiert.

Matten



Geschrieben von hoetzi am 19.08.2011 um 15:11:

 

Willkommen !

Klar sollte man sein Tackle so auslegen das ein Abriss nach bestem Wissen und Gewissen
nicht passiert,dementsprechend sieht mein verwendetes Gerät aus.

Jetzt nur noch mit Einzelhaken zu fischen da muss ich sagen bin ich nicht dabei,bei kleineren Köderfischen O.K-ab einer gewissen Köderfischgrösse verwende ich einen Zusatzdrilling-sonst hat man bei vorsichtig beissenden Fischen mehr Fehlbisse als gehakte Fische.
Mit dem Fisch nach dem Fang so schonend wie möglich umzugehen sollte eigentlich selbsverständlich sein.

Ich denke wenn man mit lebendem Köderfisch auf Waller angelt sollte man sich schon bewusst sein was man da tut und den Zielfisch Wels auch nicht als heilige Kuh hinstellen!



Geschrieben von waller- kalle am 19.08.2011 um 16:46:

 

Willkommen ,

auch starkes Gerät kann durchaus der Auslöser für einen Abriß sein. Ich finde ein richtiges mittelmaß ist die beste Wahl.
Was nutzt einem Angler einen 2,5 m langen Brügel mit 800 g Wurfgewicht wenn der Angler dann nicht mehr in der Lage ist die Rute aufrecht zu halten. Ein 100 kg Fisch in der Strömung reist auch eine 0,80 er Dyneemaschnur wenn die Rutenfederung feht.

Zu den rostenden oder nichtrostenden Haken:

Wie schon in dem Beispiel
Zitat:
Einer Studie zufolge haben sie herausgefunden das .. Nach sieben Tagen des Verschluckens des Hakens, ist dieser noch in der Speiseröhre eingebettet. 7 und 14 Tage später, befindet sich der eine Haken in der Speiseröhre, ein zweiter verschluckter Haken liegt im Magen. Nach 56 Tagen ist der Haken immer noch in der Speiseröhre eingebettet, das Hakenöhr ragt allerdings aus den Kiemen. Der zweite Haken ist nicht mehr auf dem Röntgenbild sichtbar, der Fisch konnte ihn offensichtlich loswerden. Weitere 56 Tage später befindet sich der Haken im Magen und das Hakenöhr ist abgefallen. Weitere 42 Tage später ist im Magen nur noch ein Bruchteil des Hakens zu erkennen.


Bei dieser Untersuchung kann man schon feststellen das ein Fisch nach 56 + 56 + 42 Tagen den Haken noch immer im Körper hatte.
Jetzt gibt es dazu keine Aussage wie groß dieser Haken war. Evtl. war es ein kleiner Haken zum Stippen oder Karpfenfischen. ich denke ein solcher ist 10 x schneller zersetzt als ein fetter nicht rostender Wallerhaken.
Und wenn nun ein solcher Drilling den Schlund zunagelt, so ist das dann das sichere Todesurteil!!!!
Ein rostender Drilling ist nach drei Wochen soweit zersetzt daß der Waller den Schlund wieder öffnen kann und er muss nicht elendig verhungern.

zu Vitalis Bild.
In dieser Situation war ein verantwortungsbewuster Angler am Werk. Den Haken hier aus dem Kiemenbogen herauszureisen, hätte dem Fisch warscheinlich das Leben gekostet. Ihn drin zu lassen steigert seine Chance ganz erheblich.

Grüße Kalle



Geschrieben von Einsteiger am 19.08.2011 um 18:02:

 

Ich kann mich der Meinung von Waller-Kalle weitestgehend anschließen.

1) Der Angler auf dem Bild von Vitali hat vernünftig gehandelt, denn man sieht nur den Haken, kein Vorfach, sodass also die Schnur so tief wie es geht vor dem Haken abgeschnitten wurde. Dies ist allemal besser als eine OP am Fisch durchzuführen, welches die Sterblichkeit erhöht, insbesondere dann, wenn dabei starke Blutungen auftreten sollten. Noch besser wäre es allerdings gewesen den Hakenschenkel mit einer starken Kneifzange abzuschneiden. Diese Technik hat sich bei spezialisierten Hechtanglern schon ein Stück weit durchgesetzt und ist sicher die beste Alternative. Hat man keine entsprechend starke Zange dabei, so ist das Verbleiben des Hakens im Maul/Kieme ganz sicher das Beste!

2) Im letzten Jahr haben einige Australische Wissenschaftler am Beispiel von mulloways (Argyrosomus japonicus) den Zusammenhang von besonders tief sitzenden Haken, dessen Material und der Sterblichkeit untersucht. Mulloways sind sehr große, schwere Fische, welche durchaus die 100 Pfund Marke knacken und entsprechend groß waren die verwendeten Haken. Es handelte sich um Einzelhaken der Größe 2/0.

Den Fischen wurde unter experimentellen Bedingungen ein beköderter Haken präsentiert und gewartet, bis die Fische den Haken komplett verschluckt hatten. Dann wurde das Vorfach abgeschnitten und die Fische wurden für 61 Tage gehältert. Insgesamt gab es dabei 4 verschiedene Gruppen von Fischen 1) Einzelhaken aus vernickeltem Stahl, 2) Haken aus Edelstahl, 3) mit rotem Lack überzogene Haken aus Karbonstahl (Carbon steel), 4) Kontrollgruppe ohne Haken.

Das Ergebnis war, dass nach 61 Tagen insgesamt 35% jener Fische gestorben waren, welche einen Haken verschluckt hatten. Keiner der Kontrollfische ohne Haken starb in dieser Zeit. Von den Überlebenden mit Haken waren 28% der Fische in der Lage den Haken wieder auszustossen.

Interessanterweise waren Fische, welche einen vernickelten Haken verschluckt hatten überproportional häufig in der Lage den Haken auszustossen, was die Autoren damit erklären, dass dieser Hakentyp schneller oxidiert. Sie belegen diese Vermutung mit erhöhten Nickelwerten im Fischfleisch, was allerdings nachträglich die Sterblichkeit erhöhen kann.

Als Schlußfolgerung kann man nach diesem Experiment sagen, dass natürlich ein Verschlucken des Hakens verhindert werden sollte und der Haken möglich entfernt werden sollte (wenn möglich, Benutzung von Kneifzange oder kleinem Bolzenschneider), aber nicht um jeden Preis, denn viele Fische werden es überleben, bzw. können den Haken ausstossen. Weiterhin berichteten die Autoren von der Möglichkeit, die Legierung von Haken leicht anzukratzen um die Oxidation des Hakens im Fisch zu beschleunigen.



Geschrieben von waller- kalle am 19.08.2011 um 19:02:

 

Willkommen

@ Einsteiger,

danke für diesen aufschlussreichen Bericht!!!!! Applaus Applaus
Dank Deinem Bericht haben wir jetzt wieder alle etwas dazu gelernt.

Grüße Waller- Kalle



Geschrieben von JüFe am 19.08.2011 um 19:42:

 

Hey Kalle,

ja, leider gibt es nichts Sicheres, es kann blöd kommen und es kann zu einem Abriss kommen. Selbst mit bestem Gerät.

Ganz sicher kommt es jedoch zu weitaus mehr Abrissen mit zu schwachem Gerät.

Wollte das nur klar stellen.

Gruss
Jürgen


Forensoftware: Burning Board 2.3.6 pl2, entwickelt von WoltLab GmbH