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--- Warum verlieren Welse Interesse am Köder beim Klopfen.. (http://www.wallerforum.com/waller/thread.php?threadid=60149)


Geschrieben von heli am 21.09.2018 um 09:28:

  Warum verlieren Welse Interesse am Köder beim Klopfen..

Es ist immer das selbe.

Zuerst schaut man das er den Köder überhaupt findet. Dann verfolgt er Ihn 5-10 sec. Dann taucht er ab! Klopf! Kommt wieder! Alles wiederholt sich, Interesse des Fisches wird allmählich geringer, bleibt weg.

????

Warum?

Fische mit Steinbleie, 2kl. Einfachhaken Grösse 1, 60 kg geflochtenes Vorfach 30 bis 100cm, kein Wirbel, kein Metall. 0,25 gefl. Haupschnur. Tauwürmer.

Ich fange, aber die meisten Fische nicht. Würd gerne wissen worans liegt.

Danke



Geschrieben von nobo am 21.09.2018 um 09:39:

 

Willkommen

ist im prinzip ganz einfach zu beantworten.
es wurde und wird immernoch einfach übertrieben und dann ist diese ganze klopferei ausgebrannt.
bis auf ein paar wenige momente im jahr erreicht man dann eher das gegenteil und vertreibt die fische damit.

heute ist niemand mehr bereit maß zu halten und diese art angelei funktioniert dauerhaft eben nur, wenn strikt maß gehalten wird, aber in dem punkt sind die meißten angler einfach unbelehrbar.
es ist immer dasselbe, einer hat anfangs schnellen erfolg, kann den mund nicht halten, lockt noch andere angler herbei und dann wird täglich von früh bis in die nacht rumgepoltert bis damit gar nichts mehr geht.
das passiert bereits in einer einzigen saison.
aus dem reiz beim klopfen wird schnell ein überreiz und dieser bringt dann höchstens noch ein paar unerfahrene jungfische an den haken. ausnahmen bestätigen hier die regel.



Geschrieben von Sigi am 21.09.2018 um 09:53:

 

Willkommen Heli,

das ganze liegt nicht an der Montage hier habe ich auch schon viel rumprobiert, ich finde es liegt einfach an den Fischen selbst.

Sind sie in Laune und agressiv dann kommen Bisse das einem die Schnur nur so aus der Hand gerissen wird und sich in die Hand schneidet, ( ja ich nehme selten einen Handschuh) und ein andermal verzweifelt man weil sie da sind, auch mitschwimmen aber nicht mal Zupfen wollen.

Ich glaube auch nicht das es am Köder liegt, auch hier habe ich schon so gut wie alles probiert!

Bei uns ist es so das sie Anfang der Saison einfacher zu fangen sind als hinten raus, auch wenn es da natürlich auch Fänge gibt.

Einfach dranbleiben, irgendwann klappt es schön und es kommt einer hoch der wirklich beissen will. Augenzwinkern



Geschrieben von heli am 21.09.2018 um 23:12:

 

Willkommen Danke für eure sehr interessanten Antworten!

Bin mittlerweile der Meinung, das die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Seit ich mit feinem Zeug fische fange ich Fische, allerdings nur kleinere und viele eben nicht.

Denke noch immer ein wenig es liegt am Metall der Haken.
Hat es mal jemand mit Wurm ohne Haken zu Testzwecken probiert???

Wird aber auch an den Fischen liegen, sie haben ja meist an Ihren Ruheplätzen keinen Hunger. Sind vielleicht nur neugierig. Tja und wenige lassen diesen leichten Bissen doch nicht wegtreiben und fassen zu. Auffällig ist das die Bisse allesamt sehr mimosenhaft zart sind.

Gibts noch Erkenntnisse dazu von euch allen?

DANKE
Heli



Geschrieben von nobo am 22.09.2018 um 09:05:

 

moin heli,

du bestätigst ja gerade selber genau das, was ich geschrieben habe und was auch eigentlich alle erfahrenen klopfer hier wissen.
einige haben schon vor vielen jahren geklopft und hatten das glück, damals noch gewässer vorzufinden, wo die fische das nicht kannten.
wenn man nun zu dieser zeit fleissig war und viel rumgekommen ist, dann hat sich in beinahe jedem gewässer immer dasselbe verhaltensmuster gezeigt.
eine kurze zusammenfassung der chronologie macht vielleicht die kausalität etwas allgemein verständlicher.
zunächsteinmal haben sich klare beiszeiten herausgestellt.
kannte man diese, ging man nur dann ans wasser, denn hielt man sich nicht daran und plumste den ganzen tag wie blöde da rum, hat zur eigentlichen beiszeit kein schwanz mehr gebissen.
die bisse waren anfangs auch völlig anders.
es gab sogar bisse ins blei, weil der wels einfach alles angegriffen hat was ihm vors maul kam.
hat er zuerst das blei geortet packte er zu!
unter diesen gesichtspunkten wird klar, dass es geradezu lächerlich ist, sich dann an so strohhalme wie ummantelte haken, spezielle montagen ect. zu klammern und sich um elektromagnetische ortungsfähigkeiten der welse gedanken zu machen.
schnell wird klar, dass das ne sackgasse ist.
die nächste auffälligkeit war, dass man anfangs sogut wie keine kleinen welse gefangen hat.
beinahe ausnahmslos waren es zu erst immer die größten fische die in der regel auch die gierigsten waren. strecken von 5 und mehr großen welsen in einer beisphase am tag waren fast schon normal, zumindest wenn man den bogen raus hatte. allerdings hielt das nicht sehr lange an.
schon im folgenden jahr ließen die fänge drastisch nach, aber das war ja nicht so wild, man ging einfach an andere gewässer wo vorher noch niemand war.
es ist auch ein irrglaube, dass zu dieser zeit alle fische immer brav zurückgesetzt wurden und es ist ebenso ein irrglaube das jeder zurückgesetzte wels überlebt.
in vielen gewässern wurden damit heftige lücken in den bestand gebracht, was sich logischwerweise danach auf die zu erwartenden fänge auswirkt.

nun zu weiteren folgen in der praxis.
also anfangs sind bzw. waren wahnsinnige fänge möglich, die kurz danach jedoch drastisch einbrechen.
dann kommt es zur verhaltensänderung der übrig gebliebenen fische. ein teil ergreift die flucht, ein anderer teil wird äusserst argwöhnisch und beissen tun beinahe nurnoch die kleinen.
sicherlich kann man mit geduld und den auch hier oft geratenen durchhalteparolen dann noch einen aus der krabbelgruppe erwischen, aber effektiv ist diese angelart nurnoch dort wo es keiner mehr macht.
die zweite folgeerscheinung ist, dass die welse damit in hohem maße schnurscheu gemacht werden. man wird beim klopfen feststellen, dass die schweren bleie eine stark gespannte schnur haben.
da nun durch die klopferei jede menge jungfische zur dieser geräuschquelle gelockt werden, kommen auch immer mehr fische mit genau diesen gespannten schnüren in berührung, ergreifen panikartig die flucht und stürzen zu boden.
das wirkt sich am ende auch auf beinahe alle anderen angelmethoden aus, denn unsere köder hängen hier ja auch an schnüren und wenn der wels kommt und den köder inspiziert, wird er durch die vorige konditionierung auf flucht bei körperkontakt mit schnüren ebenfalls das weite suchen was sich enbenfalls drastisch aus die bissausbeute auswirkt.
was bleibt am ende übrig?.. ein ausgedünnter bestand der durch fehlende innerartliche nahrungskonkurrenz bei weitem nicht mehr so gierig ist, der dazu noch durch eine steigende anzahl von anglern beangelt wird, dazu noch mit methoden die sich nachweisbar als schädlich bzw. nicht massenkompatibel herausgestellt haben da sie die fische immer argwöhnischer machen.
und trotzdem gibt es immer wieder welche, die mit durchhalteparolen neulingen mut machen wollen und damit genau das gegenteil erreichen, was ja auf eine art wieder gut ist.
die wallerholzverkäufer freuen sich und die waller werden dadurch allmählich immer schwerer zu fangen, was für den bestand vielleicht gar nicht so schlecht ist. lol



Geschrieben von heli am 22.09.2018 um 09:48:

 

Willkommen nobo!

Bin ganz begeistert von deiner Antwort! Die Chronologie des Klopfens hilft mir mein Gewässer zu beurteilen. Ich stufe es als mittel verklopft ein. Vorgestern hatte ich 12 Bisse und fing 5 Welse bis ca. 110 cm. Seit ich dort fische hab ich erst 1 anderes Angelboot klopfen gesehen, selbst war ich 5 mal am Wasser. D. h. : da ich Kleine aber keine Großen fange kennen die Großen die Sache bereits.

Und ich verstehe jetzt auch das das Metall nicht schuld am Abdrehen ist sondern das Misstrauen und Vorsichtigkeit und die Erfahrung der Fische ist. Aber wie gesagt es handelt sich auch um vermutlich satte Fische.

Definitiv kann ich jedoch sagen dass feines Fischen mir erst Fänge ermöglicht haben. Mit großen Haken plus gr. Drilling fing ich 3 Tage nicht 1 Fisch!!

Mein Steinblei (hatte 1 Bisz drauf!) wiegt 120 gr. Nächstes Jahr geh ich auf 60-80 gr runter.

Ja, ich konnte beobachten das Fische das Blei oder die Schur berührten und dann flüchteten.

Was würdest du mir raten jetzt wo die Temperatur zurückgeht? Vertikalangeln mit Bodenberührung? Gibts da auch Gewöhnungeeffekte? Ab 12° geh ich vertikal auf Zander, in der Zwischenzeit vielleicht mal Vertikal auf Wels probieren. Die Ansitzfischerei liegt mir gar nicht.

DANKE!!

alles Liebe
Heli



Geschrieben von Rico am 27.09.2018 um 06:32:

 

Wenn du 500 mal Heidi Klum gepimpert hast verlierst du auch das Intresse. Der Reiz geht einfach verloren das ist das normalste Verhalten der Welt. Augenzwinkern



Geschrieben von jCR am 27.09.2018 um 07:36:

 

Was ein "schöner" Vergleich rofl
Made my day! Und es ist noch früh rofl Daumen hoch



Geschrieben von heli am 27.09.2018 um 08:56:

 

Ich könnte mit Ihr auch mal Karten spielen... rofl



Geschrieben von Bachmotzschreck am 27.09.2018 um 09:39:

  RE: Warum verlieren Welse Interesse am Köder beim Klopfen..

Meine Klopfkurse am Rhein habe ich immer auf der selben Strecke gemacht von Oppenenheim Hafenausgang bis Nackenheim, ich habe die Erfahrung gemacht das Waller oft nur gebissen hatten wenn man unterschiedliche Wallerhölzer ausprobiert hat ,denn einen Tag reagierten sie am besten auf das Voodoo ( 40mm Kopf) und am anderen Tag auf Ebro 1 , Wels 1 oder Blitz .( 30mm Kop)f und in schwierigen Tagen ging das Neckar ( 26mm) am besten egal welche Tiefe
P.S ein Universalwallerholz gibt es nicht

gruss Bachmotzschreck


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