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Geschrieben von k.lecherbauer@gmx.de am 20.12.2023 um 16:49:

  Wie fange ich am besten an

Hallo meine lieben Anglerkollegen,

ich überlege mir vom Karpfenangeln zum Wallerangeln zu wechseln, da ja der Karpfen ein Fisch ist der viel Zeit braucht, wenn man es gut machen will.

Jetzt ist meine erste Frage:

Was ist fängiger Köderfisch oder Boilies/Pellets?

Denn ich habe vor mir eine gscheide neue Route auf Waller zu fangen.

Entweder in der Kombination (Boilles/Pellets) wo gerne ein schöner Waller oder Karpfen beißen soll

oder die Kombination (Köderfisch) wo ein schöner Waller oder Hecht beißen soll

Was ist besser?
Was sind eure Erfahrungen?

Da ich ein fauler Angler bin möchte ich mit einem System das ganze Jahr angeln und meine Montage immer gleich lassen


Bisher habe ich immer an meinem Vereinssee geangelt und kenne den Karpfenbestand ziemlich gut.
Vom Wallerbestand habe ich noch keine Ahnung.

Gibt es denn einen Wallerbestand an jedem Baggersee?



Geschrieben von Hirschn am 20.12.2023 um 17:28:

 

Servus

also ich behaupte mal dass der Karpfen der "einfachere" der beiden Fischarten ist.
Das erfolgreiche Wallerfischen ist zumindest bei mir wesentlich zeitaufwendiger als das Karpfenfischen - was aber u.a. an der Bestandsdichte liegt.
Das effektivere Angeln ist bei uns definitiv das gezielte Angeln mit Köfi, Wurm, Tintenfisch.
Beim Pelletangeln kommt zu viel Beifang.
Die meisten Waller beissen hier gleich beim ersten Ansitz auf Pellets, dann wirds immer schlechter und es beissen immer mehr Karpfen.

Die Kombination Waller/Karpfen oder Waller/Hecht ist schwierig:
Du solltest dein Tackle auf den Waller ausrichten - d.h. nicht mit Karpfen- oder Hechtgerät angeln.

Beisst dann "Beifang" (Karpfen oder Hecht) machts recht wenig Spaß am Wallergerät.

Also: Entweder ganz oder gar nicht gezielt auf Waller.

Ein System das ganze Jahr hindurch wird wohl nur beim Pelletfischen möglich sein.

ABER: Erkundige dich erst mal ob denn überhaupt ein Wallerbestand vorhanden ist!
MEistens werden die Schleimer ja mal beim Boiliefischen als Beifang gefangen.....



Geschrieben von fabian1988 am 21.12.2023 um 08:26:

 

Oje, wenn das Karpfen angeln schon zu Zeitaufwendig ist, dann investiere das Geld lieber nicht in Wallerausrüstung.
Karpfen angeln ist zumindest bei uns an den Gewässern (Flüsse) um einiges einfacher. Auch im Ausland (Po, Ebro) war das der Fall.

So nebenbei wird es meistens nichts werden. Gerade die Welsangelei ist sehr spannend und herausfordernd da man viele Möglichkeiten hat mit Ansitzen, spinnen oder auch klopfen. Das ist ein besonderer Reiz und wenn du mal einen guten Fisch gefangen hast, kommst meistens nicht mehr los davon.



Geschrieben von JKc am 21.12.2023 um 09:22:

 

Moin, ich stimme den beiden da vollkommen zu, Karpfenangeln ist wesentlich einfacher/ führt schneller zum Fangerfolg.
Das einzige was ich am Welsansitzangeln gegenüber dem Karpfenangeln wirklich wertschätze ist, dass Du nicht vorfüttern brauchst, die Zeit sparen kannst und damit auch wesentlich flexibler in der Spotwahl bist.
Schon allein deswegen würd ich nicht auf die Idee kommen mit Pellets gezielt Welse fangen zu wollen.
Alles andere ist beim Welsansitz wesentlich zeitaufwändiger, angefangen vom Köder organisieren, lokalisieren der Fische über das ausbringen der Ruten bis hin zum warten auf den Biss.

Grüße



Geschrieben von Kugelroller am 21.12.2023 um 11:25:

 

Wenn du eher der gemütliche Angler bist, dann versuch die Variante mit den Boilies/Pellets.

"Richtiges" Welsangeln via Abspannen etc, scheint dann nichts für dich zu sein nachdenklich



Geschrieben von Walex am 21.12.2023 um 19:30:

 

Ich denke du stellst dir das zu einfach vor.
Es ist um ein vielfaches einfacher Karpfen zu fangen als Welse!
Meiner Erfahrung nach, bringt das Spinnfischen den schnellsten Erfolg, auch wenn mir jetzt viele hier wiedersprechen werden, wenn ich schon viel Zeit investieren muss, dann aktiv.
Ich habe meinen ganzen Stellfisch Kram verkauft und bin weitaus erfolgreicher( bei weniger Zeitaufwand) beim Spinnfischen, auch die Fischgröße ist im Durchschnitt wesentlich größer.
Eines sei noch gesagt, mach es gleich richtig oder lass es sein.



Geschrieben von Wels- Jo am 22.12.2023 um 07:06:

 

Zitat:
Original von Walex

Eines sei noch gesagt, mach es gleich richtig oder lass es sein.


Wie immer klare Worte Augenzwinkern

Vg Jo



Geschrieben von Lahnfischer78 am 22.12.2023 um 08:41:

 

Zitat:
Original von Wels- Jo
Zitat:
Original von Walex

Eines sei noch gesagt, mach es gleich richtig oder lass es sein.


Wie immer klare Worte Augenzwinkern

Vg Jo



Kann ich nur bestätigen



Geschrieben von Lahnfischer78 am 22.12.2023 um 08:46:

 

Grüss dich,

also ich muß folgendes sagen.
Ich habe hier um Hilfe gebeten um mir Ansitzruten zu bestellen etc....
Also alter Karpfenangler fische ich mitlerweile so:

Nachts auf Karpfen (freue mich auf Beifänge von Waller)
Tagsüber bis Abends immer mal wieder Spinnfischen auf Waller

Das deckt eigentlich einiges ab und ich freue mich auf einen Einschlag auf der Spinnrute.
Falls du eine Penn Conflict brauchst , melde dich gerne



Geschrieben von Steveman am 22.12.2023 um 13:29:

 

Servus.

Grundsätzlich denke ich auch, dass wenn auf Wels gefischt wird, man es "richtig" machen sollte.
Das heißt aber nicht, das sich Karpfenfischen und Wallerfischen nicht zusammen geht.
Nur weil nicht auf übliche oder konventionelle Weise auf Wels geangelt wird, sprich Wurm oder Köfi als Köder, U-posen Vorfach, Steinmontage und ausbringen der Montage mit dem Boot ect...., lassen sich das Wallerangeln und das Karpfenfischen recht gut miteinander vereinen.
Wichtig ist da nur das Equipment das schwerer ausfallen muss, also stabile Kleinteile wie Haken Wirbel usw, und auch das Tackle wie Rute, Rolle, Schnur muss auf Waller ausgelegt sein.
Das damit ein Drill eines 3Pfund Karpfen nur wenig Spaß macht und einem durch das straffe Gerät evtl auch der ein oder andere Karpfen im Drill ausschlitzt und verloren geht muss man halt in Kauf nehmen.
Aber ansonsten habe ich meinerseits absolut keine Einwände, was vielen eingefleischten Walleranglern jetzt sicher sauer aufstöst.

Bei mir im Verein kenne ich auch eine kleine Anzahl von Leuten die das machen.
Also eher kurze, min 3,5lbs Karpfenruten zwischen 9ft und 11ft, oder eben leichtere Wallerruten die eine parabolische Aktion haben, große, stabile Rollen und gefischt wird mit 20-25mn Hailbutt-Pellets oder Boilies mit viel Blut, - und Proteinantei. Wenns so gezielt auf Waller gehen soll dann auch als Kette mit 3-4 Pellets oder Boilies. Obwohl ein einzelner Boilie/Pellet anscheinend immer die bessere Wahl ist, weil der anscheinend lieber genommen wird als ne Kette, auch von größeren Welsen. Hat man halt mehr Karpfen-"Beifang".
Wie beim Karpfenangeln auch, muss halt gefüttert werden um die Waller an den Köder zu gewöhnen und zu konditionieren.

Als Hauptschnur wird bei uns eher Mono, zwischen 040mm und 0,50mm verwendet, weil dann das ausschlitzen der Karpfen etwas reduziert wird. Vorfach wiederum Geflochten.
Gefischt wird auf Grund, mit Blei, wie auf Karpfen auch. Wenn Selbsthakmontage dann das Blei etwas schwerer wählen, ab 150g besser 250g, was bei ner 0,50er Mono auch bessere Wurfweiten bringt.
Einige Fischen auch Durchlaufmontage, mit aufgestellten Ruten. Da hakt sich der Fisch dann wenn er in die Rute prellt.
Schnüre absenken bringt anscheinend mehr Bisse.

Das alles sind aber nur Infos von meinen Vereinsgewässern, also alles Seen zwischen 12 und 35 Hektar.
Kaum Hindernisse im Wasser und nur moderater Bewuchs durch Wasserpflanzen.
Und allgemein nicht falsch verstehen, wenn ich von leichtere Gerät spreche! Auch damit MUSS es möglich sein einen 2+ Waller sicher zum Landgang zu überreden. Also keine Kompromisse!


Sodala, das wars von mir.
Gruß, Stefan.



Geschrieben von Allround-Angler am 22.12.2023 um 23:03:

 

Ja, Stefan, so sehe ich das auch: Solange keine Hindernisse im Wasser sind, funktioniert so ein Kompromiss.
Baggerseen sind da meistens harmlos.
Im Fluss sieht es meistens anders aus.



Geschrieben von JeanF am 23.12.2023 um 11:28:

 

Ich oute mich tatsächlich als jemand, für den es einfacher ist Waller zu fangen als vernünftige Karpfen - wenn wir nicht von gut besetzten Seen sprechen.
Während wir am Main teilweise zwei Wochen sitzen um einen Karpfen über 20 Pfund zu fangen, so können wir beim Waller fast jede Nacht zumindest mit einem biss rechnen.
Das "Grundgerüst" ist bei uns relativ ähnlich - Abends ans Wasser fahren, Nacht machen, morgens wieder heim.
Beim Karpfen kommt noch die Fütterei dazu und mehr Gepäck. Noch dazu Beifänge wie Barben, Brassen, Döbel.
Beim Waller werden abends die Ruten gelegt und bleiben dann i.d.R. die Nacht über liegen.

Jetzt kommt das große Aber: Wir wissen, was wir tun. Wenn ich an meine Anfangszeit denke waren das zähe erste zwei Jahre Wallerangeln. Um die 20 Nächte ohne Biss am Anfang.

Aber von nochts kommt nichts und wer sich die Mühe macht ausreichend Zeit und Motivation reinzustecken hat irgendwann genügend Erfahrung.



Geschrieben von k.lecherbauer@gmx.de am 23.12.2023 um 12:49:

 

als erstes schonmal vielen Dank für die zahlreichen und sehr informativen Antworten.
Was mich ja antreibt, ist ja auch noch ein anderes kleines Problem. Ich habe eine Angelrute (geschenkt vom Nachbarn bekommen) mit der ich mittlerweile immer mit einer Laufbleimontage und Wurm auf Seeforelle angel. Bisher haben "nur" schöne Rotaugen gebissen.

Die zweite Rute habe ich mir selber gekauft (bei der Carpwold Ingolstadt kennt man vllt) unnd habe sie mir bauen lassen auf einen großen Barsch oder mittleren Hecht.
Mein erstes Angeljahr habe ich mit Spinnfischen auf Hecht oder Barsch versucht und leider hat nix gebiissen.

Per Zufalll bin ich dann beim Karpfenangeln gelandet.
Bisher habe ich fast immer mit einem Futterkorb und einem Boilie auf Karpfen geangelt. Was relativ gut läuft.
Mein schwerster Karpfen war 6,5 kg schwer.
Ich weiß halt wenn mal ein richtig schwerer mit knapp 15 kg dann hält es wahrscheinlich meine Angelrute nicht aus.

Deshalb überlege ich es für nächstes Jahr umzubauen und da bin auf den Waller gekommen er ist ja bekanntermaßen der größte Raubfisch.

Auf Spinnfischen hab ich keine Lust mehr, war ja schon ein Jahr erfolglos unterwegs.

In Bayern darf man ja leider nur 2 Ruten hernehmen.

Eigentlich find ich auf Karpfenangeln schon cool und hab ja das Problem, das meine Angel zu schwach ist für schwere Karpfen.

Deswegen find ich die Kombi auf Waller und Karpfen schon cool beide Fische find ich cool.
Catch und Release betreibe ich eher nicht, außer es beißt mal ein schöner Ausnahmefisch.

Wenn ich dann irgendwann mal als Anfänger ein Waller fange dann braucht er ja gar nicht größer als ein Meter sein. Das reicht mir völlig.

Ich bin ja Vereinsangler, die nächste Jahreshauptversammlung ist ja bald und da werd ich mich erkundigen wie der Wallerbestand ist.

Wenn der gut ist erkundige ich mich bei der Carpworld Ingolstadt was die mir für eine neue Rute empfehlen würden. Die verkaufen ja auch klassisch auf Waller.

Was meint ihr so zu meinen Plan?



Geschrieben von Baitcaster am 23.12.2023 um 17:44:

 

Hi,

also aus deinem letzten Beitrag lese ich heraus, dass du anglerisch noch nicht so viel Erfahrung hast, ist nur eine Feststellung, keine Kritik.

Ich persönlich sehe keine Möglichkeit, mit einer Montage auf Karpfen und Wels gleichermaßen zu angeln. Davon abgesehen würe ich auch beim Karpfenangeln mein Gerät immer so auslegen, dass ich auch einen Kapitalen sicher drillen und landen kann, klar macht ein 4 Pfünder dann keinen großen Spaß am Gerät, aber für einen Dicken sind dann genug Reserven da.

Und die Idee "braucht nicht größer als ein Meter sein" gab es hier ja auch schon häufiger...nur leider lässt sich meiner Meinung nach nicht selektiv auf kleine Welse angeln. Ich hab mittlerweile jedes Jahr das Problem, dass mir beim Aalangeln auf zwei kleine Mistwürmer, gerade im Frühling,
Welse einsteigen, landen konnte ich dabei Fische zwischen 65-103cm. Ein größerer ist mir dieses Jahr ausgeschlitzt..., damit will ich nur verdeutlichen, dass z.B. selbst das Verwenden ganz kleiner Köder nicht zwangsläufig bedeutet, dass nur Welse bis 1 m beißen.

Ich würde dir raten: Kauf dir vernünftiges Gerät für Karpfen und vernünftiges Gerät für Wels, und das muss im übrigen nicht teuer sein.

Was das Spinnfischen angeht, da bekomme ich immer mehr Respekt vor, bei mir kamen auf 10h werfen am Rhein 2 Bisse, 1 (kleiner) Wels, halte ich für weitaus schwieriger als Hecht, Zander, Barsch... (wer das anders sieht, möge gerne widersprechen!)

Gruß



Geschrieben von Steveman am 23.12.2023 um 18:30:

 

Du hast geschrieben, dass du den Karpfenbestand und dessen Verhalten (aktive Zeiten, Futterrouten, Fressverhalten) bei dir am Vereinssee gut kennst. Wenn das stimmt braucht es, mit guter Futtertaktik, nur eine Hand voll Ansitze um herauszufinden ob es in deinem Vereinssee auch Waller gibt.
In Seen teilen sich Waller und Karpfen oft die selben Futterplätze. Und der Waller lässt sich recht schnell auf neue Futterquellen, wie Fischmehlpellets usw, konditionieren. Da müsste schon mal Wels als "Beifang" dabei sein, wenn man einen Futterplatz 2 Wochen unter Futter hält.
Sprich, spätestens alle 3 Tage ans Wasser und anfüttern. Muss nicht mal geangelt werden, aber der Platz muss stets unter Futter stehen.
Als Faustregel gilt (im Sommer) 1kg Futter auf 10-15kg Fisch der den Futterplatz während des Tages aufsucht. Da man ja mit 25mm Boilies/Pellets angelt kann Weißfisch und kleine Karpfen bei dieser Kalkulation vernachlässigt werden.
Zum Beispiel : Bei 10 Stück 5 Kilo Karpfen sind das also 50 kg Fisch am Platz und somit ca 3-5kg Futter am Tag. Aber bitte nicht 15kg Futter werfen weil man 3 Tage lang nicht zum nachfüttern ans Wasser kommt....
Mit der Taktik sollte sich nach ein paar Ansitzen zeigen ob ein Wallerbestand vorhanden ist, auf den es sich zu Angeln lohnt.
Auch in dieser Testphase gilt es schon mit stabilen, auf Waller ausgerichteter Ausrüstung zu Fischen.
Im Moment ist aber eh nicht die Jahreszeit dafür um sowas zu testen. Würde das Frühjahr abwarten, also etwa März, wenn die Wassertemperatur einige Zeit konstant und stabil über 12 Grad bleibt.

Gruß, Stefan.



Geschrieben von k.lecherbauer@gmx.de am 29.12.2023 um 17:03:

 

das stimmt schon, so viel Erfahrung hab ich noch nicht. Ich habe auch erst seit 5 Jahren meinen Angelschein. Beim Karpfen angeln kenn ich mich ziemlich gut aus.
Beim Wallerangeln noch gar nicht, diese Fischart find ich auch sehr interessant.
Ich glaub ich frage einfach mal beim nächsten Vereinstreffen nach Erfahrungswerte und probier es danach mit dem anfüttern aus und vllt beißt ja dann ein schöner Waller statt Karpfen.


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